Zusammenfassung
Börsennotierte Aktiengesellschaften stehen mittlerweile mehrheitlich im Besitz institutioneller Investoren. Im Vereinigten Königreich hat man versucht, den entstehenden Konflikten mit einem sog. „steward-ship-code“ entgegenzutreten. Die Europäische Kommission hat ebenfalls Handlungsbedarf erkannt und Regelungen für eine unionsweite Harmonisierung vorgeschlagen. Die Arbeit thematisiert in diesem Zusammenhang die Stellung institutioneller Aktionäre im aktienrechtlichen Machtgefüge und untersucht kritisch die durch die Aktionärsrechterichtlinie anvisierten Neuerungen. Dabei beleuchtet die Autorin grundlegende Aspekte wie die Veränderung des Prinzipal-Agenten-Konfliktes durch die Professionalisierung der Anleger und die Frage der Effektivität freiwilliger Selbstverpflichtungen („comply-or-explain“) bei fehlender Anreizsetzung durch entsprechende Marktkräfte.