Zusammenfassung
Von anderen Funktionseliten unterscheiden sich Politiker in wesentlichen Merkmalen: eher (unter-)durchschnittliche Vergütung, hohe zeitliche Belastung, öffentliche Exponiertheit mit allen Risiken und das in vielen Umfragen erhärtete geringe gesellschaftliche Ansehen. Diese Dissertation hat mit leitfadengestützten Interviews den Versuch unternommen, die persönlichen Beweggründe für die Berufswahl ausgesuchter Persönlichkeiten zu erfassen.
Führungsverhalten wurde von den Befragten früh, in der Peer Group, eingeübt. Das mit dem Parteibeitritt manifestierte politische Engagement wurde als Überzeugungsakt ohne Nutzenkalkül geschildert. Die Sichtbarkeit auf der politischen Bühne hat sich als entscheidender Anreiz für „Politik als Beruf“ erwiesen. Grundvoraussetzung für berufliche politische Arbeit ist das Vertrauen in die Wirksamkeit politischen Handelns.
„Politiker brauchen den Willen zur Macht.“ Trotz Bejahung dieses Satzes wird bei der Beschreibung der eigenen Motive das Leistungsmotiv vorgezogen. Ohne das Machtmotiv als zentrale Triebkraft lassen sich die Alleinstellungsmerkmale dieses Berufs nicht erklären. Im Kern ist Macht Führung, während Leistung ohne direkte Interaktion auskommen kann.
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