Selbsttäuschung

doi:10.5771/9783845292571

Selbsttäuschung

Eine Herausforderung für Philosophie und Psychoanalyse

1. Auflage 2017

Kein Zugriff

doi.org/10.5771/9783845292571
ISBN print: 978-3-8452-9257-1
ISBN online: 978-3-8452-9257-1
Velbrück Wissenschaft, Weilerswist Velbrück Wissenschaft, Weilerswist

Zusammenfassung

Selbsttäuschung ist allen wohlvertraut und doch schwer zu verstehen. Sie präsentiert sich als paradoxer, widersprüchlicher Sachverhalt. Wie sie möglich wird, wie jemand sich selbst täuschen und betrügen kann, ist eine offene Frage und man mag darüber streiten, inwieweit es überhaupt Fälle wirklicher Selbsttäuschung gibt. Verhaltensweisen, die mit Selbstverhüllung, Unaufrichtigkeit und Erkenntnisverweigerung zu tun haben, besitzen einen unstrittigen Stellenwert im menschlichen Leben. Sie können für den Einzelnen undurchschaut und unvermeidlich sein, sie können sich im individuellen wie im sozialen Leben als nützlich, für die eigene Lebensführung als sinnvoll erweisen, sogar menschenfreundlich sein. Doch ebenso können Selbsttäuschungen mit Leiden und Selbstbehinderungen einhergehen, für das eigene Handeln hinderlich, seelisch belastend, moralisch problematisch sein. Literarische Figuren (Homo faber, Alexej Karenin) verkörpern Selbsttäuschung in klassischer Weise. Der vorliegende Band behandelt die Frage der Selbsttäuschung im Gespräch zweier Disziplinen, die in besonderer Weise mit ihr befasst sind. In Philosophie und Psychoanalyse sind profilierte Auseinandersetzungen um den Begriff und das Phänomen der Selbsttäuschung geführt worden. Sie ist Gegenstand der Erkenntnis- und der Handlungstheorie, der Rationalitätstheorie und Existenzphilosophie, der Theorie und Praxis der Psychoanalyse.

Die Beiträge des Bandes erörtern Fragen nach den Ursachen und Motiven, Formen und Zwecken der Selbsttäuschung, nach ihrem Stellenwert im menschlichen Leben, nach den Möglichkeiten und Grenzen ihrer Aufhebung und nach ihrem Niederschlag im Bild des Menschen.

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1–6 Titelei/Inhaltsverzeichnis 1–6
7–12 Einleitung Emil Angehrn, Joachim Küchenhoff Emil Angehrn, Joachim Küchenhoff 7–12
13–78 I. Selbsttäuschung und Selbstverfehlung 13–78
- 13–35 Selbsttäuschung – und was sie über uns Menschen sagt Anton Hügli Anton Hügli 13–35
- 36–49 Selbstverständigung und Selbsttäuschung. Zwischen Selbstsein und Selbstverfehlung Emil Angehrn Emil Angehrn 36–49
- 50–78 He that trusteth his own heart is a fool. Ein ethischer Vergleich antiker und moderner Konzepte der Selbstverkennung Maria-Sibylla Lotter Maria-Sibylla Lotter 50–78
79–120 II. Selbsttäuschung, Subjektkonstitution, Selbstsein 79–120
- 79–98 Zum Unterschied von ›normaler‹ und ›pathologischer‹ Selbsttäuschung Alice Holzhey-Kunz Alice Holzhey-Kunz 79–98
- 99–120 Lässt sich dem klinischen Konzept des ›falschen Selbst‹ etwas abgewinnen für eine interdisziplinäre Konzeption der ›Selbsttäuschung‹? Elfriede Löchel Elfriede Löchel 99–120
121–176 III. Notwendigkeit und Aufhebung von Selbsttäuschung 121–176
- 121–137 Imaginäre Verkennung als Bedingung der Wahrheit des Subjekts in der Psychoanalyse Rolf-Peter Warsitz Rolf-Peter Warsitz 121–137
- 138–156 Zu den Bedingungen und Grenzen einer (unter anderem therapeutischen) Aufhebung von Selbsttäuschung Joachim Küchenhoff Joachim Küchenhoff 138–156
- 157–176 Der psychoanalytische Fallbericht: Dichtung, Wahrheit oder Selbsttäuschung Susann Heenen-Wolff Susann Heenen-Wolff 157–176
177–239 IV. Die sozialphilosophische Dimension der Selbsttäuschung 177–239
- 177–222 Gleichgültigkeit. Eine Sozialphilosophie der Selbsttäuschung Tilo Wesche Tilo Wesche 177–222
- 223–239 Selbsttäuschung als sozialer Prozess Simone Dietz Simone Dietz 223–239
240–244 Die Autorinnen und Autoren 240–244

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