Zusammenfassung
Shakespeares Hamlet-Tragödie aus dem Jahr 1600 lässt sich auch als ein verfremdetes Kriminaldrama über die Vergeltung für einen politischen Mord in einem Staatssystem lesen, das sich immer mehr zu einem heimtückischen Überwachungsregime entwickelt. Heute – im Zeitalter umfassender Möglichkeiten zur Überwachung und Kontrolle der Bevölkerung – sollte eine Deutung von Hamlets politischem und philosophischem Widerstand gegen einen Überwachungsstaat weniger historisch-distanziert und weniger unschuldig erfolgen als dies bislang üblich ist. Den interpretatorischen Herausforderungen des intellektuell anspruchsvollen Dramas wird in der vorliegenden Deutung durch eine Verbindung intertextueller, philosophischer und politischer Zugänge begegnet, geleitet von dem Ziel, die politische Kultur der Renaissance mit der gegenwärtigen kritisch zu vernetzen.
- 165–196 VI. Revolutionsdrohung und die kriminelle Neuerfindung des sterilen Staates (Akt IV) 165–196
- 329–329 Literatur 329–329
- 329–330 Über Hamlet 329–330
- 334–338 Weitere Literatur 334–338
- 339–344 Namenregister 339–344