Rechtsphilosophie und Strafrecht in Deutschland und Korea
Zusammenfassung
Der Titel dieses Buches erweckt den Eindruck, als ob es sich hier um rechtsvergleichende Arbeiten handele. Aber im Vordergrund steht eher das rein rechtstheoretische Erkenntnisinteresse. Unter diesem Gesichtspunkt lassen sich die hier vorgelegten Arbeiten – sechs rechtsphilosophische und sechs strafrechtliche – in drei Fragenkomplexe einteilen. Im Zentrum des ersten Fragenkomplexes steht entweder der rechtsphilosophische Gedanke von bestimmten Rechtsphilosophen wie Hans Welzel und Arthur Kaufmann oder das Grundprinzip des Strafrechts wie der Grundsatz des Rechtsgüterschutzes oder das Schuldprinzip. An dieser Stelle folgt auch die Analyse der Verantwortungsstruktur der modernen Risikogesellschaft oder die Darstellung der Vergangenheitsbewältigung durch das Strafrecht. Der zweite Fragenkomplex betrifft die Rezeption des deutschen Strafrechts. In diesen Zusammenhang einzuordnen ist auch die Frage nach der Methode des juristischen Denkens in Korea. Schließlich umfasst der dritte Themenkomplex einzelne rechtsdogmatische Probleme wie das Verhältnis von Recht und Moral im koreanischen Strafrecht, das Thema der fehlenden Unrechtseinsicht und das Problem der sog. passiven Euthanasie, welche anhand eines aktuellen Urteils erörtert werden.