Zusammenfassung
Umweltflüchtlinge werden in dem vorliegenden Band als jene verstanden, die aufgrund von Veränderungen der natürlichen Umwelt aus sozialen Systemen ausgeschlossen sind. Diese Beschreibung der Umweltflüchtlinge unterscheidet sich von den gängigen phänomenbezogenen und hat ein mit diesem Buch unterbreitetes Angebot zur Grundlage, welches die Schutzbedürftigkeit von Flüchtlingen über Exklusionen bestimmt. Im Blick hat die Autorin dabei einen Exklusionsbegriff, dem es um mehr geht, als um teilsystemische Nichtberücksichtigung. Exklusion meint Existenzgefährdung und den Totalausschluss von Menschen, die von der Gesellschaft in die Perspektivlosigkeit entlassen werden.
Die Autorin zeichnet nach, wie die Grenze der Exklusion überschritten werden kann, wenn auf bereits bestehende Vulnerabilitäten Veränderungen der natürlichen Umwelt treffen. Diese Exklusionen können nur in sehr speziellen Konstellationen durch (grenzüberschreitende) Migration wieder rückgängig gemacht werden. Denn das internationale Flüchtlingsrecht erlaubt lediglich in Ausnahmefällen den Wiedereinschluss in soziale Systeme. Es werden Argumente formuliert, die neue Anforderungen an ein zu schaffendes Umweltflüchtlingsrecht stellen, das das Potential hat, Umweltflüchtlinge in soziale Systeme zu inkludieren. Dabei knüpft die Autorin an die rechtspolitische Auseinandersetzung um den Schutz von Umweltflüchtlingen an und entwickelt dabei neue Ansätze einer systemtheoretischen Migrationsforschung.
- 7–14 I Einleitung 7–14
- 231–235 VI Fazit 231–235
- 236–236 Danksagung 236–236
- 237–239 Rechtsquellen 237–239
- 240–257 Literatur 240–257
- 258–260 Sachregister 258–260