Zusammenfassung
Gründungsmomente dienen der zeitgenössischen politischen Theorie vielfach zur Illustration eines allgemeineren kreativen Moments politischen Handelns. Doch dadurch gerät das Spezifikum dieser historischen Ereignisse aus dem Sichtfeld. In einem Dialog zwischen Leo Strauss, Hannah Arendt und Eric Voegelin schärft dieses Buch den Blick für die Bedeutung politischer Gründungen. Mit ihnen spannt der Autor einen Bogen von der Erfahrungsperspektive der Bürger zu der Beobachterperspektive politischer Theoretiker und rekonstruiert Gründungen als Problem des Verstehens; eine Gründung ist nicht mehr und nicht weniger als das Ergebnis der Bemühungen sie zu verstehen. Aufgrund der dem Verstehensprozess eigenen Dialektik kann die Darstellung der Gründung sich nicht in einer akkuraten Nacherzählung der geschichtlichen Ereignisse erschöpfen. Das vorliegende Buch untersucht, warum und wie das Verstehen einer politischen Gründung sich von dem geschichtlichen Ereignis ablöst, ohne den Bezug zu ihm aufgeben zu müssen.
Abstract
Contemporary political theory has lost sight of founding moments by recasting the problem as illustrative of the more general creativity of politics. This book sets out to re-find founding moments by way of a dialogue between Leo Strauss, Hannah Arendt and Eric Voegelin. Bound by its beginning in the practical experience of citizens and its end in the theoretical articulation of political life, the dialogue relocates founding moments as a problem of understanding; namely, a founding moment is the result of the effort made to understand it. Since understanding proceeds dialectically, the account of founding moments that are understood must be something other than a faithful retelling of historical events. This book explores both how and why a founding moment that can be understood displaces the historical event it relates to and also examines the relationship that the founding moment retains to that historical event.
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- 9–39 1. Introduction 9–39
- 280–299 References 280–299