Zusammenfassung
Die Forderung nach mehr Nachhaltigkeit wird häufig mit Verweis auf die Lebensbedingungen zukünftiger Generationen begründet. Dabei bleibt oft unterbestimmt, was daraus konkret folgt. Hier setzt die Analyse an und fragt angesichts des gegenwärtigen Rückgangs der Biodiversität, welche Natur für Zukünftige erhalten werden sollte. Eine Antwort ergibt sich mit Bezug auf allgemeine Voraussetzungen für ein gutes Leben. Entlang von menschlichen Funktionsfähigkeiten (capabilities) werden die Wechselbeziehungen zwischen biodiverser Natur und einem guten Leben herausgearbeitet. Eingebettet in einen Ansatz sozialer Gerechtigkeit leiten sich hieraus Erhaltungspflichten ab, die auf den Bereich intergenerationeller Gerechtigkeit ausgeweitet werden. Schrittweise entsteht ein Leitfaden, der wesentliche gesellschaftliche Entscheidungen im Kontext der Biodiversitätsbedrohung und der intergenerationellen Gerechtigkeit strukturiert und so die Reichweite des staatlichen Nachhaltigkeitsauftrags darlegt.
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