Zusammenfassung
Der Band untersucht den Beitrag Pierre Bourdieus für das politische Denken. Längst als der große Klassiker der Soziologie und Gesellschaftstheorie unserer Zeit anerkannt, ist Bourdieu in seiner Bedeutung für politische Theorie wie politische Wissenschaft noch kaum gewürdigt. Die Frage des Staates und der Politik hängt direkt mit derjenigen der symbolischen Gewalt zusammen (und damit auch mit der Frage nach dem politischen Wert von politischer Wissenschaft, welche dann nicht mehr nur als Aufklärung, sondern auch als Kampf verstanden werden kann), welche Bourdieu zufolge eben vom Staat „monopolisiert“ wird. So wäre der eigentlich politische Kampf der Kampf um die Hegemonie oder, wie Bourdieu es ausdrückt, um die legitime Sichtweise der sozialen Welt – um die „Soziodizee“, die „Legitimation der sozialen Ordnung, wie sie ist“.
Der Begriff des Staates wird in Anlehnung an Max Webers Definition des Staatsbegriffs als Inhaber des Monopols nicht nur der legitimen physischen Gewaltsamkeit, sondern auch der legitimen symbolischen Gewalt konzeptualisiert.
Mit Beiträgen von:
Klaus Dörre, Michael Hirsch, Stephan Lessenich, Wolfgang Ludwig-Mayerhofer, Marion Löffler, Jens Kastner, Philipp Rhein, Margareta Steinrücke, Rüdiger Voigt und Loïc Wacquant.
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