Zusammenfassung
Das Werk bietet eine umfassende Analyse des Nichtraucherschutzes in Deutschland unter Berücksichtigung des WHO-Tabakrahmenübereinkommens (FCTC). Der Autor vertritt die Auffassung, dass die vielfach im Mittelpunkt der Kommentarliteratur stehende Rechtsprechung des BAG aus den 1990er-Jahren, die das ArbSchG unberücksichtigt ließ, nicht mehr zur Lösung aktueller Konflikte beim Nichtraucherschutz herangezogen werden darf. Er stellt die Vorschriften des Nichtraucherschutzes in einen systematischen Zusammenhang mit dem ArbSchG und verlangt, im Rahmen der Möglichkeiten völkerrechtsfreundlicher Auslegung die FCTC zu berücksichtigen.
Der Autor erörtert die verschiedenen Ebenen der Rechtsdurchsetzung, insbesondere die Wechselwirkungen zwischen individueller und kollektiver Rechtsdurchsetzung, und die Bedeutung der Tätigkeit von Unfallversicherungsträgern und Aufsichtsbehörden. Er zeigt, dass es Ziel einer kohärenten Arbeitsschutz- und Gesundheitsschutzpolitik sein muss, die Zahl der Raucher, insbesondere derer am Arbeitsplatz, zu reduzieren. Der Autor identifiziert die jüngst durch das Präventionsgesetz gestärkte betriebliche Gesundheitsförderung als hierfür geeignetes Instrument.