Zusammenfassung
Die heutige Weltgesellschaft ist ein Produkt der Weltgeschichte. Sie hat sich aus der Geschichte des Abendlandes heraus entwickelt. Insbesondere die Dominanz der abendländischen Kriegstechnik – in der Antike die Phalangenformationen, in der Neuzeit die Feuerwaffen – hat zu einem Konzept von Politik als Welteroberung und Weltmachtsdenken geführt, mithin zu einer Form der Kolonisierung der Welt, aus der die heutige Weltgesellschaft hervorgegangen ist. Die abendländische Rationalitätskultur hat alle Kultursektoren fundamental geprägt in der Form der Geometrisierung des Raumes, der Mathematisierung der Zeit, sowie auch die Sektoren Ästhetik und Gender. Insbesondere aber haben die Erfindung von rationaler Wissenschaft und deren Anwendungstechniken unser Verstehen von ‚Welt‘ sowie den praktischen Umgang mit ihr fundamental geprägt. Die ökonomische Rationalität hat eine ökonomische Nutzung und Ausbeutung in Gang gesetzt, die zur heutigen Krise der technisch-industriellen Gesellschaft geführt hat. Rationalitätsstandards definieren Wohlstand und Armut, bedingen entsprechende Migrationsbewegungen und auch die Fundamentalisierung von Religion als Kompensation.
Dieses Buch erkennt in der abendländischen Rationalitätsgeschichte einschließlich ihrer Irrationalismen den roten Leitfaden und das Hauptnarrativ der Weltgeschichte und leitet aus ihr konsequent die Entstehung der heutigen Weltgesellschaft ab.
- 6–27 Einleitung 6–27
- 220–235 Bibliographie 220–235
- 236–239 Register 236–239