Krise, Macht und Gewalt
Hannah Arendt und die Verfassungskrisen der Türkei von der spätosmanischen Zeit bis heute
Zusammenfassung
Kahraman Solmaz legt dar, dass die in der Rezeption Hannah Arendts vielfach kritisierte Entgegensetzung von Macht und Gewalt zwar im Kontext der Krise der Moderne, deren katastrophalster Ausgang in Europa die totale Herrschaft ist, sehr wohl Sinn macht, aber nicht darüber hinaus. Mithilfe der Arendts'schen Begriffe Krise, Macht und Gewalt demonstriert er, dass die Geschichte der modernen Türkei angesichts der in ihr vorhanden Brüche weder als ein gradliniger Prozess der Verwestlichung noch als eine allmähliche Demokratisierung zu deuten ist. Sie ist viel mehr als die Geschichte einer Krise zu lesen, die in der Vergangenheit politische Katastrophen wie Völkermord, Bevölkerungsaustausch, Massaker, Vertreibung, gewaltsame Assimilation und Militärputsche kreierte und die in der Zukunft im schlimmstmöglichen Fall in einer neuen Katastrophe münden kann, die derzeit den Namen „neue Kriege“ trägt. Als solches leistet dieses Werk sowohl zur politischen Theorie und der Türkei-Forschung als auch zur Friedens- und Konfliktforschung einen Beitrag.
- 17–27 Einleitung 17–27
- 27–55 I.1 Krise 27–55
- 55–123 I.2 Die Macht 55–123
- 123–182 I.3. Gewalt 123–182
- 182–191 Zwischenfazit 182–191
- 488–495 Fazit 488–495
- 495–525 Literaturverzeichnis 495–525