Zusammenfassung
Hat der vielkritisierte deutsche Bildungsföderalismus auch positive Seiten und wirkt, wie die Föderalismustheorie annimmt, als Labor für die Entwicklung und Diffusion von Policy-Innovationen? Diese Frage wird anhand des Hochschulzugangs für beruflich Qualifizierte ohne Abitur untersucht. Die entsprechenden Regelungen waren lange Zeit Sinnbild der föderalen Uneinheitlichkeit, zeigen seit Mitte der 2000er-Jahre jedoch eine überraschende Konvergenz.
Auf Grundlage einer Analyse mit standardisierten Daten sowie durch Prozessanalysen von politischen Entscheidungsprozessen zeigt sich, dass unter den Ländern durchaus erfolgreich erprobte Policy-Innovationen diffundieren und die Kultusministerkonferenz (KMK) die Diffusion fördert. Dennoch wird das produktive Potenzial des Bildungsföderalismus nur teilweise ausgeschöpft: Regionale Besonderheiten waren nicht der Ursprung der Policy-Innovation, und Harmonisierung stellte für die politischen Akteure kein treibendes Motiv dar.
- 17–24 1. Einleitung 17–24
- 169–202 6. Einflussfaktoren 169–202
- 203–220 7. Fazit 203–220
- 247–251 9. Anhang 247–251