Abstract
Indien ist eine aufstrebende Macht in der multipolaren Welt. Dieses Buch präsentiert die endogenen politischen Ideen und das strategische Denken, die diesem Aufstieg zugrunde liegen. Eine wesentliche Quelle dieser Ideen ist das Arthashastra des Kautilya – eine vormoderne Abhandlung zur Staatskunst und ein Grundlagenwerk der Politikwissenschaft. Bislang wurde Kautilya – ein Zeitgenosse des Aristoteles – von der Politikwissenschaft und der Theorie der Internationalen Beziehungen weitgehend ignoriert oder, wenn er überhaupt zur Kenntnis genommen wird, als der „indische Machiavelli“ tituliert. Diese Charakterisierung Kautilyas verfehlt gänzlich den Reichtum und die Tiefe seines intellektuellen Beitrages, der mit der „Politik“ des Aristoteles vergleichbar ist. Einige wenige herausragende Vertreter der westlichen Politischen Theorie wie Max Weber und Hans J. Morgenthau haben die intellektuelle Leistung Kautilyas anerkannt. In Südasien steht Kautilya noch außerhalb des akademischen Mainstreams und genießt nur geringe Aufmerksamkeit in der öffentlichen Meinung. Trotz der akademischen Nichtbeachtung ist die indische Lebenswelt – in ihren institutionellen Praktiken – durchdrungen vom politischen Erbe des vormodernen Indien, das prägnant im Arthashastra des Kautilya zum Ausdruck kommt. Dies wird von den Autoren anhand der Konzepte „Modernität der Tradition“ und „Reaktivierung der Vergangenheit“ zur Bewältigung aktueller politischer Probleme untersucht. Diese Konzepte sind Schlüsselfaktoren zum Verständnis der Belastbarkeit und Stabilität der hybriden politischen Institutionen und des demokratischen Systems in Indien. „Kautilya’s Arthashastra: an Intellectual portrait – Classical Roots of Modern Politics in India“ ist ein unverzichtbarer Schlüsseltext zum Verständnis des heutigen Indien und ein wesentlicher Beitrag zur Regionalforschung Südasien, zur Vergleichenden Politikwissenschaft und zur globalen Politischen Theorie.
Zusammenfassung
Indien ist eine aufstrebende Macht in der multipolaren Welt. Dieses Buch präsentiert die endogenen politischen Ideen und das strategische Denken, die diesem Aufstieg zugrunde liegen. Eine wesentliche Quelle dieser Ideen ist das Arthashastra des Kautilya – eine vormoderne Abhandlung zur Staatskunst und ein Grundlagenwerk der Politikwissenschaft. Bislang wurde Kautilya – ein Zeitgenosse des Aristoteles – von der Politikwissenschaft und der Theorie der Internationalen Beziehungen weitgehend ignoriert oder, wenn er überhaupt zur Kenntnis genommen wird, als der „indische Machiavelli“ tituliert. Diese Charakterisierung Kautilyas verfehlt gänzlich den Reichtum und die Tiefe seines intellektuellen Beitrages, der mit der „Politik“ des Aristoteles vergleichbar ist. Einige wenige herausragende Vertreter der westlichen Politischen Theorie wie Max Weber und Hans J. Morgenthau haben die intellektuelle Leistung Kautilyas anerkannt. In Südasien steht Kautilya noch außerhalb des akademischen Mainstreams und genießt nur geringe Aufmerksamkeit in der öffentlichen Meinung. Trotz der akademischen Nichtbeachtung ist die indische Lebenswelt – in ihren institutionellen Praktiken – durchdrungen vom politischen Erbe des vormodernen Indien, das prägnant im Arthashastra des Kautilya zum Ausdruck kommt. Dies wird von den Autoren anhand der Konzepte „Modernität der Tradition“ und „Reaktivierung der Vergangenheit“ zur Bewältigung aktueller politischer Probleme untersucht. Diese Konzepte sind Schlüsselfaktoren zum Verständnis der Belastbarkeit und Stabilität der hybriden politischen Institutionen und des demokratischen Systems in Indien. „Kautilya’s Arthashastra: an Intellectual portrait – Classical Roots of Modern Politics in India“ ist ein unverzichtbarer Schlüsseltext zum Verständnis des heutigen Indien und ein wesentlicher Beitrag zur Regionalforschung Südasien, zur Vergleichenden Politikwissenschaft und zur globalen Politischen Theorie.
- 22–29 Introduction 22–29
- 441–468 Bibliography 441–468