Zusammenfassung
Mit der Radiofrequenzidentifikation (RFID) ist einmal mehr eine technische Innovation auf dem Vormarsch, an die vollmundige Versprechungen für Produzenten (Stichwort: Industrie 4.0) und Konsumenten geknüpft werden, die freilich in zivilgesellschaftlicher Diskussionen auch abermals Besorgnis auslöst (Stichwort: Datenschutz). Für die Arbeits- wie für die Techniksoziologie stellt sich damit die Frage, nicht ob, sondern wie diese »autonome« Technik an konkreten Arbeitsabläufen beteiligt ist und was es praktisch bedeutet, dass RFID-Transponder in Alltagsgegenstände und Arbeitsabläufe integriert sind. Die hier in zwei ethnographischen Fallstudien entwickelte These lautet, dass die automatische Identifikation durch RFID nicht unauffällig – oder pessimistischer gesehen: hinter dem Rücken der Akteure – geschieht, sondern dass die Technik im praktischen Umgang konkrete Anforderungen stellt: einen »Leistungsanspruch«. Gleich, mit welchen Prognosen und Visionen die RFID-Technologie auch verbunden wird (»Internet der Dinge«, »Ubiquitous Computing« etc.): Wegweisend für die Bestandsaufnahme ist damit ein Konzept, das Popitz und Bahrdt bereits 1957 in »Technik und Industriearbeit« formuliert haben.
- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 7–7 Vorwort 7–7
- 8–13 Einleitung 8–13
- 72–101 3 RFID im Textillager 72–101
- 102–137 4 RFID in der Bibliothek 102–137
- 144–149 Literatur 144–149
- 150–153 Abbildungsverzeichnis 150–153