Zusammenfassung
Schon vor zehn Jahren war klar, dass die öffentlichen Verwaltungen die neuen technischen Möglichkeiten einer Vernetzung nicht – wie zum Beispiel die voranpreschenden Wirtschaftssektoren – mit einem innovativen »trial and error« umsetzen konnten. Einerseits standen (und stehen) sie vor der Herausforderung, sich zu modernisieren, die innovativen Potentiale zu nutzen, ihre Effizienz zu steigern, den Bedürfnissen der Bürger entgegenzukommen. Andererseits bestand (und besteht) die Notwendigkeit, die spezifischen Tugenden der Verwaltung – namentlich der hochangesehenen deutschen – zu wahren: Legalität, Legitimität, Berechenbarkeit, Neutralität, Verlässlichkeit und Stetigkeit. Die dabei zwangsläufig auftretenden Konflikte wurden oft nur aufgeschoben – das zeigt der Rückblick auf Dieter Klumpps Interventionen, mit denen er die »E-Government-Diskussion« über eine Dekade hinweg analytisch beobachtet und kritisch begleitet hat. Zu wenige Modernisierer standen den Beharrern gegenüber. Die Suche nach dem Mittelweg zwischen Technikenthusiasmus samt Machbarkeitseuphorie einerseits und Innovationsscheu samt Änderungsverweigerung andererseits demonstriert fast beklemmend, wie viele Fragen während dieses langen Zeitraums unbeantwortet blieben und immer noch offen sind.
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