Zusammenfassung
Beratung ist in den letzten Jahrzehnten zu einer attraktiven beruflichen Perspektive auch für Soziolog/inn/en geworden. Angebot und Nachfrage scheinen in diesem Bereich zu einem für die Disziplin recht zufrieden stellenden Ausgleich zu kommen. Dies wird in der Soziologie jedoch nicht nur als Erfolg gewertet. Vielmehr merken kritische Stimmen an, dass in der Praxis der Beratung von der Soziologie nicht viel mehr übrig bliebe als ein Managementtool, das seiner kritisch-reflexiven Kraft beraubt sei. Die Herausgeber/innen dieses Bandes setzen an dieser Stelle an: Sie diskutierten mit Wissenschaftler/inne/n und Berater/inne/n die Attraktion, die kritisch-reflexive soziologische Beratung für die gesellschaftliche Praxis haben kann, sowie Fragen der konkreten Beratungspraxis. Aus unterschiedlichen Perspektiven – in Beiträgen, in Interviews, in einer Podiumsdiskussion sowie in kritischen Kommentaren zu einzelnen Positionen – treten die Beteiligten in einen Dialog, um die Bedingungen und Möglichkeiten von Beratung als Reflexion zu erkunden. Das Buch ist insoweit auch als Einladung an die Leser/innen zu verstehen, an diesem Dialog teilzunehmen und die eigene Haltung neu zu bestimmen.
- 8–9 Vorwort 8–9