Zusammenfassung
Über Leistungsgesellschaft, Leistungsdruck und Leistungsprinzip, aber auch Leistungslohn ist schon in den 1970er Jahren heiß diskutiert worden. Heute flammt die Debatte unter ganz neuen Vorzeichen und Bedingungen wieder auf. Wie vielschichtig, widersprüchlich und umstritten der Leistungsbegriff ist, zeigt dieser Band anhand aktueller Forschungsergebnisse. Im Zentrum steht dabei die Arbeitswelt: Hier lässt sich ein tief greifender Wandel der Kriterien beobachten, nach denen über gute und erwartbare Leistung befunden wird. Die zunehmende Orientierung am (Markt-)Ergebnis statt am Arbeitsaufwand hat weit reichende Konsequenzen: für Messung und Entlohnung von Arbeit, für die Steuerung von Arbeit und Unternehmen, für Partizipation und betriebliche Mitbestimmung, aber auch für die normativen Grundlagen des Leistungsbegriffs in Arbeit und Gesellschaft. Die Beiträge des Bandes gehen daher über die klassische industriesoziologische Perspektive hinaus. Sie beziehen die wachsende Zahl und Bedeutung von Beschäftigungsformen ein, die am Rande oder außerhalb betrieblich organisierter Arbeit liegen. Und sie stellen einen Zusammenhang zu den übergreifenden Deutungskonflikten um das Leistungsprinzip und seine gesellschaftliche Auslegung her.
- 239–241 Autorinnen und Autoren 239–241