Zusammenfassung
Städtenetzwerke haben seit einigen Jahren Konjunktur. »Gut vernetzt« zu sein gilt als Ausweis für Professionalität und Innovationsfähigkeit. Inzwischen deutet sich jedoch eine Abkühlung der Netzwerkeuphorie an. Überhöhten Erwartungen stehen vielfältige Beobachtungen von Netzwerkversagen gegenüber. Dementsprechend virulent ist die Frage nach dem Nutzen und den Grenzen der Netzwerkarbeit: In welchem Zusammenhang stehen Gestalt und Dynamik von Netzwerken zu erwünschten (und unerwünschten) Effekten? Ziel dieses Bandes ist es, Lern- und Kompetenzentwicklungseffekte, aber auch Probleme der Zusammenarbeit und des Wissensaustauschs in Städtenetzwerken zu identifizieren. Mit Hilfe einer vergleichenden Mehrebenenanalyse dreier unterschiedlich ausgerichteter Netzwerke sowie dreier Teilnehmer-Städte wird gezeigt, dass sich der Erfolg aus dem gelungenen Zusammenspiel von Netzwerkdynamiken und lokaler Governance speist. Insbesondere durch ein prozesssensibles Netzwerkmanagement und eine zielgerichtete Einbeziehung relevanter kommunaler Akteure kann es gelingen, unvermeidliche Netzwerkkrisen in Kreativität umzuwandeln und zugleich die lokale Problemlösungskompetenz zu steigern.