Zwischen Leidenschaft und Lohnarbeit
Ein arbeitssoziologischer Blick hinter die Kulissen von Film und Fernsehen
Zusammenfassung
Das Licht der Scheinwerfer fällt auf die Stars von Film und Fernsehen. Im Dunkeln bleibt meist die Arbeit derjenigen, die Film- und Fernsehbeiträge produzieren: der Beleuchter und Tonmeister, Cutter und Materialassistenten, Maskenbildner und Filmarchitekten, ja – von wenigen Ausnahmen abgesehen – auch der Kameraleute, Regisseure und Produzenten. Kira Marrs´ arbeitssoziologische Studie wirft erstmals Licht darauf, unter welchen Bedingungen sie arbeiten, wie ihre Leistung gesteuert und kontrolliert wird, wie sie ihre Tätigkeit sehen und verstehen. Es ergibt sich ein widersprüchliches Bild: Eine »neue Ökonomie der Unsicherheit« kombiniert rigide personale Kontrolle im Arbeitseinsatz mit hohen Beschäftigungsrisiken und führt zu extremen Arbeitsbelastungen. Sie steht in scharfem Kontrast zu den Werten der Selbstverwirklichung und Selbstbestimmung, die die Arbeits- und Lebenskonzepte der Film- und Fernsehschaffenden prägen. Diese Befunde, gewonnen an einer geradezu paradigmatisch modernen Branche, markieren zugleich einen möglichen Fluchtpunkt moderner Dienstleistungsarbeit jenseits von Betrieb und Normalarbeitsverhältnis.
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- 9–10 Vorwort 9–10
- 33–82 2 Leistung und Kontrolle in der Arbeits- und Industriesoziologie – Konzeptionelle Überlegungen 33–82
- 189–204 Literatur 189–204