Zusammenfassung
Flexible Arbeitszeiten gelten als einer der Schlüssel für die Modernisierung der Arbeitswelt. Sie stellen die industriellen Zeitinstitutionen von Normalarbeitstag und Feierabend, von Arbeitswoche und Wochenende grundlegend in Frage, und markieren die Rücknahme verbindlicher Arbeitszeitregelungen: Sie verlangen von den Einzelnen zunehmende Abstimmungsleistungen zwischen Arbeitsanforderungen und eigenen Zeitbedürfnissen – also eine aktive individuelle Zeitgestaltung. Hielschers Studie fragt nach den Konsequenzen der flexiblen Arbeitszeiten für die Interaktion der Individuen und für den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft. Wie koordinieren die Beschäftigten gemeinschaftliche Aktivitäten in der Lebenswelt? Wie kommt Sozialzeit, gemeinsame Zeit mit Anderen zustande? Ausgehend von verschiedenen betrieblichen Flexibilitätsmodellen analysiert der Autor die individuellen Zeitarrangements der Beschäftigten zwischen betrieblichen Anforderungen, familiären Verpflichtungen und privaten Interessen. In diese Arrangements ist die teils vereinfachte, teils erschwerte, teils gelingende und teils scheiternde Herstellung gemeinsamer Zeit eingebettet. Die Resultate erschließen die Grundlage für eine Diskussion der Modernisierungsfolgen für Vergemeinschaftung und soziale Integration in der Gegenwartsgesellschaft.
- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 9–10 Vorwort 9–10
- 11–18 Einleitung 11–18
- 175–200 6. Zeitarrangements – Alltagsrhythmen und Sozialzeit im Regime flexibler Arbeitszeiten 175–200
- 229–240 Literatur 229–240