Zusammenfassung
Die seit langem diagnostizierten »Schieflagen« in den ökonomischen und sozialen Relationen der Geschlechter haben sich eher verfestigt als ausgeglichen – das bestätigen die aktuellen Analysen in diesem Band. Bei Empfängerinnen von Hartz IV oder Arbeitnehmerinnen im Niedriglohnsektor hat die Armut zugenommen; Frauen mit Kindern müssen auf dem Arbeitsmarkt trotz aller familienpolitischen Rhetorik weiterhin erhebliche Lohneinbußen hinnehmen. Historisch vergleichende Beiträge in diesem Buch zeigen, dass zwar die Zahl akademisch qualifizierter Frauen angestiegen ist, doch besetzen sie in der Regel die schlechteren Arbeitsplätze als Männer. Erfolge bei der Etablierung von Gleichstellungsakteurinnen waren in den vergangenen Jahren vor allem im öffentlichen Sektor zu verbuchen – die private Wirtschaft dagegen nutzt zwar die Fähigkeiten der Frauen in mehr oder weniger marginalisierten Beschäftigungspositionen, bis heute gelten Frauen jedoch vielfach nicht als positiver und aktiver Posten der unternehmerischen Personalpolitik. Alles in allem registrieren die Autorinnen gewisse Fortschritte – aber auch die Tendenz, dass es auf jeder neu erklommenen Stufe schwieriger zu werden scheint, das nächste Etappenziel zu erreichen.
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- 7–8 Vorwort 7–8
- 258–260 Zu den Autorinnen 258–260