Prozessuale Verteidigung durch Geheimnisverrat
Zur Rechtfertigung des beschuldigten 'Berufsgeheimnispflichtigen' (gem. § 203 Abs. 1 StGB) bei Offenbarungen zu Lasten unbeteiligter Geheimnisträger
Zusammenfassung
Seit langem sehen Literatur und Rechtsprechung die Rechtfertigung der „Verletzung von Privatgeheimnissen“ (§ 203 StGB) zur Verteidigung im Strafprozess als Selbstverständlichkeit an. Die Untersuchung liefert eine kritische Auseinandersetzung mit dieser Annahme für Fälle, in denen das Verteidigungsvorbringen unbeteiligte Geheimnisträger betrifft. Ausgehend von einer diskurstheoretischen Position werden dafür insbesondere die Grundlagen der Rechtsgüterlehre, die Geschichte des rechtlichen „Berufsgeheimnisschutzes“, der Schutzbereich des § 203 StGB, die Legitimation des aggressiven Notstandes als Rechtfertigungsgrund und das Problem „ungeschriebener Rechtfertigungsgründe“ (v.a. Gesetzlichkeitsprinzip und „Beschuldigtenrolle“) diskutiert.
Durch seine klare Orientierung an der aktuellen Gesetzeslage bietet das Werk nicht nur der Wissenschaft, sondern auch der Praxis eine breite Diskussionsbasis zur Hinterfragung der bisher allgemein akzeptierten Lösung.
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- 28–34 § 1 Einleitung 28–34
- 458–502 Literaturverzeichnis 458–502
- 502–511 Anhang 502–511