Zusammenfassung
Im vorliegenden Sammelband werden erstmals empirische Befunde zum sexuellen Missbrauch durch katholische Geistliche in Deutschland präsentiert. Die Datenbasis bilden zwei Betroffenenbefragungen, die vertiefende Erkenntnisse über Hintergründe, Besonderheiten und Folgen von innerkirchlichen Missbrauchserfahrungen liefern: eine quantitative Fragebogenerhebung sowie eine qualitative Interviewstudie.
Schwerpunkte der quantitativen Untersuchung sind die Analyse von zentralen Charakteristika der Taten sowie von psychosozialen Folgen, welche diese bei den Betroffenen auslösten. Ferner werden die Reaktionen der Behörden und der katholischen Kirche auf Offenbarungen von Betroffenen in den Blick genommen. Im Fokus der qualitativen Forschung steht die Rekonstruktion verschiedener biografischer Umgangsformen mit den Missbrauchserfahrungen. Dabei wird insbesondere der Rückgriff auf katholische Glaubensvorstellungen in der Auseinandersetzung mit der erlebten sexuellen Gewalt beleuchtet.
Mit Beiträgen von:
Sandra Fernau, Deborah Hellmann, Dirk Baier, Lisa Dinkelborg, Christian Pfeiffer, Gina R. Wollinger, Thomas Mößle, Anja Stiller, Laura Treskow