Über die Volksgemeinschaft der Deutschen
Begriff und historische Wirklichkeit jenseits historiografischer Gegenwartsmoden
Zusammenfassung
Die Volksgemeinschaft der Deutschen und ihre gewaltige, Vernichtung bringende Aufladung im Nationalsozialismus ist seit Jahren ein zentraler Gegenstand der deutschen Geschichtswissenschaft. Entgegen dem vorherrschenden Trend, diese Zustimmungsorganisierung des Volkes zur totalitären Herrschaft Hitlers durch Beschreibung und Sezierung ihrer öffentlichen Erscheinungen und Formen erklären zu wollen, sucht der Autor nach ihren inneren Triebkräften. Er decodiert einen Begriff, der nur sehr schwer fassbar ist. Die Genese von Vorstellungen und Wirklichkeiten deutscher Volksgemeinschaft seit dem 19. Jahrhundert in den Blick nehmend entwickelt er den überzeugenden Gedanken, dass sich die nationalsozialistische Volksgemeinschaft um eine besondere ideologische, aber materiell grundierte rassistisch-antisemitisch aufgeladene Einstellung zur Arbeit entfalten konnte. In ihrer nationalsozialistischen Deutung enthielt Arbeit das Herrschaftsversprechen für den rassereinen deutschen Jedermann und wurde damit zu einem wesentlichen Element des religiös anmutenden Glaubens an die messianischen Verheißungen Hitlers.
- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 7–30 Einleitung 7–30
- 97–156 Arbeit 97–156
- 157–178 Glaube und Opfer 157–178
- 179–197 Literaturverzeichnis 179–197