Zusammenfassung
Modernes Regieren ist zunehmend mit neuen und transnationalen Formen der Selbstregierung und der Self-Governance befasst. Darüber drohen Funktionsweisen und Machtbeziehungen historisch etablierter Formen der funktionalen Selbstverwaltung in Vergessenheit zu geraten.
Die Studie widmet sich der Entwicklung der 53 deutschen Handwerkskammern. Auf Grundlage neu erhobener quantitativer und qualitativer Daten wird der Frage nach dem Erhalt und der Veränderung historisch etablierter, gemeinschaftlich basierter Institutionen der Selbstverwaltung nachgegangen. Im Besonderen interessieren die Narrative der Unterstützung und Sinngebung wie auch Kritik und Unterstützungsentzug für diese Form der Self-Governance von Unternehmen. Die Politiken der Organisationen werden ebenso in den Blick genommen wie die Strategien des bürgerschaftlichen Engagements, der Kritik und des Protests in der Mitgliedschaft. Mit ihrer Analyse der Mechanismen der (Ent-)Legitimierung von Wirtschaftskammern leistet die Studie einen Beitrag zur Untersuchung der sozialen Grundlagen und Dynamiken jener Formen des modernen Regierens, die auf bereichsspezifische Selbst-Koordinierung und -Regulierung abzielen.
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