Zusammenfassung
Die Marxsche Theorie – von den Auseinandersetzungen insbesondere mit Hegel in den Frühschriften bis hin zu den im engeren Sinne politischen Schriften – hat sowohl die theoretische als auch die politische Diskussion über den Staat in den letzten 150 Jahren ganz wesentlich beeinflusst. Allerdings liegt eine Eigenart des Marxschen Werkes darin, dass es keine Staatstheorie enthält, die so differenziert ausgearbeitet wäre wie die Kritik der politischen Ökonomie. Die Arbeit an einer sich auf Marx beziehenden Staatstheorie hat demnach den Charakter einer Rekonstruktion und Weiterentwicklung. Die Ausformulierung einer materialistischen Staatstheorie auf der Grundlage des Marxschen Werks blieb späteren Autoren vorbehalten. Diese sind dabei allerdings von einem recht unterschiedlichen Verständnis der Marxschen Theorie ausgegangen, und entsprechend unterschiedliche Theorieansätze liegen heute vor.
Vor diesem Hintergrund beleuchtet der Band neben einer systematisierenden Darstellung der Marxschen Äußerungen über den Staat die Entwicklung der materialistischen Staatstheorie nach Marx. Darüber hinaus werden zentrale Beiträge einer auf Marx bezogenen materialistischen Staatstheorie im Kontext des „westlichen Marxismus“ dargestellt und die Beziehung zwischen der Marxschen Theorie und neueren gesellschaftstheoretischen Ansätzen diskutiert.
Mit Beiträgen von:
Stephan Adolphs, Frank Deppe, Josef Esser, Thomas Gehrig, Evi Genetti, Joachim Hirsch, Bob Jessop, John Kannankulam, Helmut Reichelt, Jens Wissel und Ersin Yildiz.