Nichtwissenskulturen und Nichtwissensdiskurse
Über den Umgang mit Nichtwissen in Wissenschaft und Öffentlichkeit
Zusammenfassung
Die Wissenschaften erzeugen mit neuem Wissen gleichzeitig auch verschiedene Formen des Nichtwissens. Dieser scheinbar paradoxe Zusammenhang der „Ko-Produktion“ von Wissen und Nichtwissen wird in der Wissenschaftsforschung in jüngster Zeit zunehmend anerkannt. Mit dem Konzept „Nichtwissenskulturen“ lässt sich sowohl theoretisch begreifen als auch empirisch analysieren, wie wissenschaftliche Erkenntnispraktiken mit dem Wissen zugleich neue Räume gewussten wie nicht-gewussten Nichtwissens hervorbringen. Wissenskulturen sind daher auch Nichtwissenskulturen, die sich anhand spezifischer Charakteristika ebenso voneinander unterscheiden wie vergleichen lassen. Die unterschiedlichen Nichtwissenskulturen stellen wichtige Bezugspunkte in den öffentlich-politischen Debatten über den Umgang mit Nichtwissen dar. In diesen Nichtwissensdiskursen kann die Anerkennung einer Pluralität gleichrangiger Nichtwissenskulturen wichtige neue Perspektiven und Reaktionsmöglichkeiten eröffnen.
Mit Beiträgen von Stefan Böschen, Karen Kastenhofer, Jens Soentgen, Peter Wehling.
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