Patenterwerb und Marktmachtmissbrauch

Sebastian Volkmann

doi:10.5771/9783845247632

Patenterwerb und Marktmachtmissbrauch

Eine Untersuchung missbräuchlicher Verhaltensweisen anhand der Rechtsprechung der europäischen Gerichte

Reihe: Nomos Universitätsschriften - Recht

Band 815 1. Auflage 2013

Kein Zugriff

doi.org/10.5771/9783845247632
ISBN print: 978-3-8487-0457-6
ISBN online: 978-3-8452-4763-2
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Zusammenfassung

Der Patenterwerb gerät zunehmend in den Fokus der wettbewerbsrechtlichen Missbrauchskontrolle, wobei dessen Besonderheiten bisher kaum untersucht worden sind. Die Arbeit geht daher der Frage nach, unter welchen Voraussetzungen der Patenterwerb als missbräuchlich i.S.v. Art. 102 AEUV angesehen werden kann. Ausgehend von den Funktionen des Patentschutzes und der wettbewerbsrechtlichen Grundlagen untersucht der Autor Strategien des Patenterwerbs. Unter Berücksichtigung der Rechtsprechung, insbesondere des AstraZeneca Urteils, werden Kriterien entwickelt, die den Erwerb eines Patents als missbräuchlich erscheinen lassen. Maßgeblich ist dabei die Bindung des Marktbeherrschers an die Funktionen des Patentschutzes.

Kapitel Ausklappen | EinklappenAutorenSeiten
2–14 Titelei/Inhaltsverzeichnis 2–14
15–18 Abkürzungsverzeichnis 15–18
19–19 Einleitung 19–19
19–20 A. Problemstellung und Zielsetzung 19–20
21–23 B. Gang der Untersuchung 21–23
- Kapitel 1: Grundlagen des Patentsystems und Bedeutungswandel
23–31 A. Patentsystem und Ökonomie 23–31
- 23–29 I. Patenttheorien 23–29
  - 23–25 1. Naturrechtstheorie 23–25
  - 25–26 2. Belohnungstheorie 25–26
  - 26–27 3. Anspornungstheorie 26–27
  - 27–29 4. Offenbarungstheorie 27–29
  - 29–29 5. Zwischenergebnis 29–29
- 29–30 II. Forderungen nach einem modifizierten Patentsystem 29–30
- 30–31 III. Patente und Marktmacht 30–31
32–41 B. Patente aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht 32–41
- I. Entwicklungen im Patentwesen
- 41–41 II. Zwischenergebnis 41–41
42–50 C. Patentsystem und Interessenlagen 42–50
- 42–49 I. Interessenlagen 42–49
  - 42–43 1. Schutzrechtsinhaber 42–43
  - 43–44 2. Aktuelle und potentielle Wettbewerber, Dritte 43–44
  - 44–48 3. Allgemeinheit 44–48
  - 48–49 4. Behinderung durch Patente 48–49
- 49–50 II. Zusammenfassung 49–50
  - Kapitel 2: Wettbewerbsrecht und geistiges Eigentum
50–71 A. Der Schutz des Wettbewerbs in der Europäischen Union 50–71
72–93 B. Der Schutz des geistigen Eigentums 72–93
- 72–74 I. Der Begriff des geistigen Eigentums 72–74
- 74–79 II. Patente 74–79
  - 74–77 1. Entstehen und Umfang des Schutzrechts 74–77
  - 77–77 2. Einschränkungen des Schutzrechts 77–77
  - 77–79 3. Europäische Einflüsse 77–79
- 79–87 III. Marken, Urheberrechte und sonstige Rechte geistigen Eigentums 79–87
- 87–93 IV. Vergleichende Betrachtung der geistigen Eigentumsrechte 87–93
  - 87–88 1. Gemeinsamkeiten 87–88
  - 88–93 2. Unterschiede 88–93
  - 93–93 3. Schlussfolgerung 93–93
94–154 C. Marktmachtmissbrauch und geistige Eigentumsrechte 94–154
- 94–97 I. Reichweite des Missbrauchsverbots und Schutz der Eigentumsordnungen der Mitgliedsstaaten nach Art. 345 AEUV 94–97
  - 94–96 1. Bedeutung der Norm 94–96
  - 96–97 2. Anwendungsbereich von Art. 345 AEUV 96–97
    - a. Problemaufriss
    - b. Grundfreiheiten und Art. 345 AEUV
- 97–98 i. Ansicht Colomers 97–98
- 98–99 ii. Rechtsprechung und Schrifttum 98–99
- 99–101 iii. Stellungnahme 99–101
  - 3. Wettbewerbsrechtlicher Eingriff in Immaterialgüterrechte und Art. 345 AEUV
    - a. Immaterialgüterrechte und Eigentumsordnung
    - b. Wettbewerbsrechtlicher Eingriff in Immaterialgüterrechte
- 101–102 i. Lösung des Spannungsfelds in der Rechtsprechung 101–102
- 102–103 ii. Reaktionen im Schrifttum 102–103
- 103–105 iii. Zusammenfassung 103–105
  - c. Stellungnahme
- 105–109 II. Dem Missbrauchsverbot widerprechende Maßnahmen durch Mitgliedsstaaten (Art. 106 AEUV) 105–109
  - 105–107 1. Reichweite und Normzweck 105–107
  - 107–109 2. Stellungnahme 107–109
- 109–111 III. Marktbeherrschung und geistige Eigentumsrechte 109–111
  - 109–110 1. relevanter Markt 109–110
  - 110–111 2. Marktbeherrschung 110–111
- 111–116 IV. Missbrauch und geistige Eigentumsrechte 111–116
  - 111–112 1. Ausgangspunkt der Überlegungen 111–112
  - 112–113 2. Ausbeutungsmissbrauch 112–113
  - 113–116 3. Marktstrukturmissbrauch 113–116
  - 116–116 4. Behinderungsmissbrauch 116–116
    - a. Lizenzverweigerung und die Essential Facilities Doktrin
- 116–117 i. Commercial Solvents und Télémarketing 116–117
- 117–118 ii. IBM 117–118
- 118–119 iii. Volvo 118–119
- 119–119 iv. Magill 119–119
- 119–120 v. Bronner 119–120
- 120–122 vi. IMS Health 120–122
- 122–129 vii. Microsoft 122–129
  - 122–124 (1) Sachverhalt und Verfahren 122–124
  - 124–129 (2) Urteil des EuG 124–129
    - (a) Die Rolle von Immaterialgüterrechten
    - (b) Der Missbrauch
- 129–132 viii. Essential-Facilities-Doktrin 129–132
  - 129–131 (1) Entwicklung 129–131
  - 131–132 (2) Bewertung 131–132
- 132–136 ix. Zusammenfassung und Stellungnahme 132–136
  - b. sonstige Behinderungsmissbräuche
- 136–139 i. Industrie des Poudres Sphériques SA 136–139
- 139–142 ii. ITT Promedia 139–142
  - 139–140 (1) Sachverhalt und Urteil 139–140
  - 140–142 (2) Stellungnahme 140–142
- 142–154 iii. AstraZeneca 142–154
  - 142–145 (1) Die Regulierung von Arzneimitteln in der Union 142–145
    - (a) Verkehrsgenehmigungen
    - (b) Ergänzendes Schutzzertifikat
  - 145–146 (2) Sachverhalt und Verfahren 145–146
  - 146–150 (3) Urteil des EuG 146–150
    - (a) Erster Verstoß
    - (b) Zweiter Verstoß
  - 150–154 (4) Stellungnahme 150–154
    - (a) Falschangaben
    - (b) Löschung der Verkehrsgenehmigungen
155–157 D. Zwischenergebnis 155–157
- Kapitel 3: Erwerb von Patenten als Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung
157–166 A. bisherige Entscheidungspraxis zu Art. 82 EG 157–166
- 157–158 I. ITT Promedia 157–158
- 158–160 II. Microsoft 158–160
- 160–162 III. AstraZeneca 160–162
- 162–163 IV. Rambus 162–163
- 163–164 V. Qualcomm 163–164
- 164–165 VI. Boehringer 164–165
- 165–166 VII. Zusammenfassung 165–166
167–188 B. Grundsatz der Verhältnismäßigkeit in der Missbrauchskontrolle 167–188
- 167–172 I. dogmatische Grundlagen 167–172
  - 167–170 1. Rechtsprechung des EuGH zur Verhältnismäßigkeit 167–170
  - 170–172 2. daraus folgende Methodik 170–172
- 172–173 II. Grundsatz der Verhältnismäßigkeit 172–173
- 173–178 III. Verhältnismäßigkeitsprinzip und Wettbewerbsvorschriften 173–178
  - 173–174 1. Ausbeutungsmissbrauch 173–174
  - 174–176 2. Behinderungsmissbrauch 174–176
  - 176–178 3. Schrifttum 176–178
- 178–188 IV. Bewertung 178–188
  - 178–183 1. Verhältnismäßigkeitsprinzip 178–183
  - 183–187 2. subjektive Rechte 183–187
  - 187–188 3. Funktionsbindung beim Patenterwerb 187–188
189–191 C. Schutzrechte und deren Funktion 189–191
- I. Förderung Erfindungstätigkeit und Einführung neuer Erfindungen
- 191–191 II. Offenlegungspflicht 191–191
192–248 D. Kategorien missbräuchlicher Verhaltensweisen bei Patenterwerb 192–248
- 192–195 I. bisherige Versuche einer Einordnung 192–195
- 195–199 II. U.S. Antitrust Recht 195–199
- 199–203 III. Sektoruntersuchung der Kommission 199–203
  - 199–201 1. Anlass und Durchführung 199–201
  - 201–202 2. Beschränkung der Generikahersteller 201–202
  - 202–203 3. Beschränkung anderer Originalpräparatehersteller 202–203
- 203–208 IV. Patenterwerb unter Berücksichtigung des Verhältnismäßigkeitsprinzips 203–208
  - 203–205 1. Wettbewerbsbeschränkungen vor Patentanmeldung 203–205
  - 205–208 2. Patenterwerb an sich 205–208
    - a. Patentanmeldung und Patenterwerb
    - b. Sperrpatente
- 208–209 i. dogmatische Grundlagen Art. 102 AEUV 208–209
- 209–212 ii. Realitäten im Forschungs- und Entwicklungsbereich 209–212
  - 209–210 (1) kein singuläres Motiv der Patentanmeldung 209–210
  - 210–212 (2) Besonderheiten des Arbeitnehmererfindungsrechts 210–212
- 212–223 iii. Bewertung 212–223
  - 212–218 c. Patentteilungen 212–218
    - 3. derivater Erwerb an sich
  - 218–220 a. Anwendbarkeit von Art. 102 AEUV überhaupt 218–220
  - 220–221 b. abweichende Kriterien vom originären Erwerb 220–221
  - 221–223 c. einfache Lizenz 221–223
  - 223–223 d. ausschließliche Lizenz 223–223
- 223–226 i. Ausgangslage 223–226
- 226–227 ii. einzig verfügbare Konkurrenztechnologie 226–227
- 227–228 iii. Wettbewerb noch möglich und eigene Vermarktung 227–228
- 228–235 iv. Erwerb mit Sperrfunktion 228–235
  - 228–230 e. Patentpools 228–230
  - 230–232 f. Erwerb eines Patents durch Vertrag 230–232
    - 4. Patentstrategien
  - 232–234 a. Begriffsklärung 232–234
  - 234–235 b. Bewertung 234–235
- 235–236 i. Erwerb als Teil einer offensiven Strategie 235–236
- 236–236 ii. Erwerb als Teil einer defensive Strategie 236–236
- 236–241 iii. Abstellen der Zuwiderhandlung 236–241
  - 5. Patenterschleichung
    - a. Ausgangslage
    - b. AstraZeneca
- 241–242 i. Übertragbarkeit auf Patentanmeldungen 241–242
- 242–244 ii. Missbräuchlichkeit der Erschleichung 242–244
- 244–244 iii. Vollständiger Ausschluss von Wettbewerb 244–244
- 244–248 iv. Vorhandensein patentrechtlicher Schutzmaßnahmen 244–248
  - 6. Patenthinterhalt
249–252 Thesen 249–252
253–264 Literaturverzeichnis 253–264

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