Die kognitive Dimension des Lobbyismus

Daniel Kitscha

doi:10.5771/9783845246710

Die kognitive Dimension des Lobbyismus

Eine Framing-Analyse europäischer Technologiepolitik

Reihe: Policy Analyse

Band 3 1. Auflage 2013

Kein Zugriff

doi.org/10.5771/9783845246710
ISBN print: 978-3-8487-0353-1
ISBN online: 978-3-8452-4671-0
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Zusammenfassung

In der EU vermitteln nicht nur Lobbyisten ihre partikularen Interessen an politische Entscheider, sondern diese erfragen auch Interessen, um ihre Vorhaben zu begründen. Aus einer konstruktivistischen Perspektive gleicht Politikgestaltung einem Wettbewerb um die Deutungshoheit über einen gesellschaftlichen Sachverhalt. Die Akteure sind für die subjektive Wahrnehmung von Problemen und zur Begründung von Politikvorhaben aufeinander angewiesen. Die kognitiven Rahmenbedingungen des politischen Diskurses lassen sich als Politik-Frames beschreiben. Mit einem Framing-Ansatz zeigt sich, dass die Einflusschancen von Lobbyisten auch von der Notwendigkeit zur Begründung von Politikvorhaben auf der EU-Ebene abhängen. Am Beispiel der EU-Technologiepolitik wird deutlich, dass die Kommission zwar mit Hilfe von Politik-Frames die Deutungshoheit erringen kann, dazu jedoch immer auf den interdependenten Kommunikationsprozess Interessenvermittlung in dem jeweiligen Politikfeld angewiesen ist.

Kapitel Ausklappen | EinklappenAutorenSeiten
2–14 Titelei/Inhaltsverzeichnis 2–14
15–16 Abkürzungsverzeichnis 15–16
17–26 1. Einleitung 17–26
- 17–21 1.1 Einführung in die Thematik und ihre Desiderate 17–21
- 21–26 1.2 Untersuchungsansatz und Fragestellung 21–26
27–56 2. Theoretischer Rahmen 27–56
- 27–30 2.1 Politikgestaltung als Kommunikationsprozess 27–30
- 30–51 2.2 Framing-Prozesse und Interessenvermittlung 30–51
  - 30–38 2.2.1 Framing-Effekte 30–38
  - 38–40 2.2.2 Akteure und Institutionen 38–40
  - 40–44 2.2.3 Akteure und ihre Interessen 40–44
  - 44–51 2.2.4 Ideen und Kommunikation im Politikdiskurs 44–51
- 51–56 2.3 Interessenträger und Politikdesigner 51–56
  - 51–52 2.3.1 Akteur-Frame 51–52
  - 52–53 2.3.2 Interessenträger 52–53
  - 53–54 2.3.3 Politik-Frame 53–54
  - 54–56 2.3.4 Politikdesigner 54–56
57–64 3. Datenbasis und Methode 57–64
- Teil I Ein Framing-Ansatz
65–80 4. Politik-Frames und partikulare Interessen 65–80
- 65–71 4.1 Politik-Frames als Gegenstand des Politikdiskurses 65–71
- 71–80 4.2 Vom Akteur zum Interessenträger 71–80
81–106 5. Interessenvermittlung in der EU als frame-basierter Kommunikationsprozess 81–106
- 81–89 5.1 Informationsaustausch als Voraussetzung für Politikgestaltung auf der EU-Ebene 81–89
  - 81–86 5.1.1 Die konstitutionellen Rahmenbedingungen für die Interaktion 81–86
  - 86–89 5.1.2 Der Informationsbedarf als Grund für die Interaktionsnotwendigkeit 86–89
- 89–106 5.2 Die Verbreitung und Anpassung von Frames als Gegenstand der Interaktion 89–106
  - 89–100 5.2.1 Frames als Basis für die kommunikative Interaktion der Akteure 89–100
  - 100–106 5.2.2 Institutionalisierung und Verankerung von Frames im Diskurs 100–106
107–148 6. Die kommunikative Interaktion aus Sicht des Politikdesigners 107–148
- 107–110 6.1 Rahmenbedingungen für die Politikdesigner in der EU 107–110
- 110–128 6.2 Politischer Handlungsbedarf und die Formulierung von Politikvorhaben 110–128
  - 110–114 6.2.1 Die Entwicklung von Politikvorhaben im Diskurs 110–114
  - 114–128 6.2.2 Die Akzeptanz von Politik-Frames als Basis für die EU-Politikdesigner 114–128
- 128–148 6.3 Politik-Frames als Akzeptanzvorlagen zur Durchsetzung von Politikvorhaben 128–148
149–186 7. Die kommunikative Interaktion aus Sicht des Interessenträgers 149–186
- 149–159 7.1 Das politische System der EU als Handlungsgelegenheit 149–159
  - 149–153 7.1.1 Die Verbreitung partikularer Interessen 149–153
  - 153–156 7.1.2 Die Ausrichtung an den Politik-Frames 153–156
  - 156–159 7.1.3 Der Wettbewerb um die Etablierung von Deutungsvorlagen 156–159
- 159–171 7.2 Frames im Wettbewerb um die Deutungshoheit in der EU 159–171
  - 159–165 7.2.1 Die direkte Thematisierung von Frames im politischen System 159–165
  - 165–171 7.2.2 Die Verbreitung von Frames im politischen Diskurs 165–171
- 171–186 7.3 Die Entstehung und Vermittlung von Interessen 171–186
187–204 8. Die Interdependenz im Kommunikationsprozess Interessenvermittlung 187–204
- 187–196 8.1 Politik-Frames als diskursiver Rahmen für die Politikgestaltung in der EU 187–196
- 196–204 8.2 Die kognitiven Handlungsorientierungen der Akteure 196–204
  - Teil II Die kognitive Dimension von Interessenvermittlung in der EU
205–250 9. Fallstudie i2010 205–250
- 205–216 9.1 Die Motivation des Politikdesigners zur Formulierung eines Meta-Frames 205–216
  - 205–211 9.1.1 Die politische Dimension 205–211
  - 211–212 9.1.2 Akzeptanz als Voraussetzung 211–212
  - 212–216 9.1.3 Die Etablierung eines Politikfelds 212–216
- 216–231 9.2 Der i2010-Meta-Frame und die IKT-Frame-Hierarchie 216–231
  - 216–219 9.2.1 Ein einheitlicher europäischer Informationsraum 216–219
  - 219–221 9.2.2 Innovation und Investition 219–221
  - 221–223 9.2.3 Eine integrative europäische Informationsgesellschaft 221–223
  - 223–224 9.2.4 Inter-institutionelle Akzeptanz 223–224
  - 224–231 9.2.5 Der Rat der Europäischen Union als Ko-Designer 224–231
- 231–249 9.3 Der i2010-Meta-Frame und die Begründung von IKT-Politikvorhaben 231–249
- 249–250 9.4 Zwischenfazit 249–250
251–318 10. Fallstudie Radiofrequenzpolitik 251–318
- 251–263 10.1 Die politischen Rahmenbedingungen für die Politikdesigner 251–263
- 263–276 10.2 Die Entstehung einer Regulierungskompetenz durch neue Politik-Frames 263–276
  - 263–265 10.2.1 Das Grünbuch als Auftakt des politischen Diskurses 263–265
  - 265–267 10.2.2 Der Aufbau der Frame-Hierarchie 265–267
  - 267–269 10.2.3 Frequenzen als knappe Ressource 267–269
  - 269–271 10.2.4 Verbindliche Harmonisierung 269–271
  - 271–273 10.2.5 Die Untermauerung der Regulierungskompetenz im politischen Diskurs 271–273
  - 273–276 10.2.6 Radiofrequenzpolitik als Frame-Konflikt 273–276
- 276–289 10.3 Die „Digitale Dividende“ oder die Kosten des Nichthandelns 276–289
- 289–304 10.4 Die Weiterentwicklung des Politik-Frames im Diskurs 289–304
  - 289–298 10.4.1 Die Bestätigung der Digitalen Dividende durch die RSPG 289–298
  - 298–304 10.4.2 Die Stellungnahmen der Ko-Designer in Rat und Parlament 298–304
- 304–315 10.5 Die Anpassung der Interessenträger an den Politik-Frame 304–315
  - 304–307 10.5.1 Das Konsultationsdokument als Stimulus 304–307
  - 307–307 10.5.2 Die Reaktion der Interessenträger 307–307
  - 307–308 10.5.3 Hersteller-Frames 307–308
  - 308–312 10.5.4 Mobilfunk-Frames 308–312
  - 312–315 10.5.5 Rundfunk-Frames 312–315
- 315–318 10.6 Zwischenfazit 315–318
319–408 11. Fallstudie RFID 319–408
- 319–329 11.1 Die Rahmenbedingungen für die RFID-Politik in Europa 319–329
  - 11.1.1 Der Frame-Konflikt um die RFID-Technologie
- 329–342 11.2 Die Entstehung des RFID-Frames im politischen Diskurs 329–342
  - 329–340 11.2.1 Die Bestätigung des RFID-Frames durch die Kommission 329–340
  - 340–342 11.2.2 Die Sachverständigengruppe als institutionalisierter Frame-Konflikt 340–342
- 342–359 11.3 Die Reaktionen der Ko-Designer auf die RFID-Mitteilung 342–359
  - 342–353 11.3.1 Der europäische Datenschutzbeauftragte als Ko-Designer 342–353
  - 353–359 11.3.2 Ein eigenverantwortlicher Ordnungsrahmen für den RFID-Einsatz in der EU 353–359
- 359–372 11.4 Die Entwicklung des Politik-Frames aus Sicht der Industrie 359–372
- 372–392 11.5 Der Dialog mit den Politikdesignern 372–392
  - 372–374 11.5.1 Die Ausgangsposition 372–374
  - 374–375 11.5.2 Die Workshops zum Auftakt 374–375
  - 375–378 11.5.3 Der Fragebogen als erster Hinweis auf den RFID-Frame 375–378
  - 378–385 11.5.4 Ein Fragebogen als Interessenschablone 378–385
  - 385–387 11.5.5 Kernfrage für die Interessenträger: Opt-in oder Opt-out? 385–387
  - 387–389 11.5.6 Der Innovationsrisiko-Frame 387–389
  - 389–392 11.5.7 Die Vermittlung 389–392
- 392–404 11.6 Die gemeinsame Etablierung des RFID-Frames 392–404
  - 392–398 11.6.1 Antworten als Lernprozess 392–398
  - 398–401 11.6.2 Die Anpassung der Akteur-Frames 398–401
  - 401–404 11.6.3 Die Ergebnisse aus Sicht der Interessenträger 401–404
- 404–408 11.7 Fazit 404–408
  - Teil III Schlussfolgerungen
409–412 12. Interessenträger und Politikdesigner in der europäischen Technologiepolitik 409–412
413–428 13. Die kognitive Interdependenz der Akteure in der EU 413–428
- 413–421 13.1 Interessenträger 413–421
- 421–428 13.2 Politikdesigner 421–428
429–429 14. Fazit: Die Logik des interdependenten Interessenvermittlungsprozesses in der EU 429–429
430–432 Übersicht Interviews und Hintergrundgespräche 430–432
433–434 Übersicht vertrauliche Quellen 433–434
435–456 Literaturverzeichnis 435–456

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