Der Selbstbehalt des Vorstands im Spannungsfeld des Aktien- und Versicherungsrechts
Sinnvolle Maßnahme zur Reduzierung des Moral Hazard oder Sinnbild ineffizienter Krisengesetzgebung?
Zusammenfassung
Während D&O-Versicherungen lange Zeit vor allem ein US-amerikanisches Phänomen waren, erfreuen sie sich mittlerweile auch in deutschen Aktiengesellschaften großer Beliebtheit. Oftmals bietet nur die D&O-Versicherung den Vorständen adäquaten Schutz gegen eine persönliche Inanspruchnahme. Mit ihrem Abschluss wächst allerdings die Gefahr, dass geringere Sorgfaltsanstrengungen unternommen werden und opportunistische Verhaltensweisen auftreten (Moral Hazard).
Unter dem Druck der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 wurde ein gesetzlicher (Mindest-)Selbstbehalt eingeführt, um Vorstände wieder persönlich haften zu lassen und eine stärkere Verhaltenssteuerung zu erreichen. Der Autor untersucht, ob dieser Eingriff in die Vertragsfreiheit aus aktien- und versicherungsrechtlicher Sicht geboten war und ob eine Verbesserung der Corporate Governance zu erwarten ist. Dabei werden die Auswirkungen auf das persönliche Haftungsrisiko der Vorstände aufgezeigt und analysiert, welche Möglichkeiten bestehen, die Vorstände gegen das Risiko der Selbstbehaltszahlung abzusichern. Ferner werden Vorschläge unterbreitet, wie das Selbstbehaltskonzept de lege ferenda effektiver zu gestalten ist.
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- 31–37 § 1 Einführung 31–37
- 31–33 I. Problemstellung 31–33
- 38–43 1. Primärziele 38–43
- 43–46 2. Sekundärziele 43–46
- 230–232 IV. Zwischenergebnis 230–232
- 234–243 1. Anwendungsbereich 234–243
- 269–287 § 7 Rechtliche Zulässigkeit und Gestaltungsmöglichkeiten der Selbstbehaltsversicherung 269–287
- 277–280 1. Anrechnungsmodell 277–280
- 280–282 2. Kumullmodell 280–282
- 282–286 3. Individualpolice 282–286
- 286–287 IV. Schlussfolgerung 286–287
- 288–326 § 8 Fazit und Ausblick 288–326
- 327–346 Literaturverzeichnis 327–346
- 347–351 Stichwortverzeichnis 347–351