Zusammenfassung
Globalisierte Wertschöpfungsprozesse sind für die Zielstellung einer nachhaltigen Entwicklung von besonderer Relevanz. So hat die Verlagerung von Wertschöpfungsphasen in Ländern mit niedrigen Sozial- und Umweltstandards starke Auswirkungen auf ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeitsaspekte. Die oft ungleiche Verteilung von Wert- und Schadschöpfung zwischen Industrienationen und Entwicklungs- bzw. Schwellenländern führt zudem zu der Frage nach intra- und intergenerationaler Gerechtigkeit in unserer globalen Arbeitsteilung.
In diesem Buch werden neue Formen einer „nachhaltigkeitsintendierenden Governance“ diskutiert, die aus der Debatte um (Unternehmens-)Verantwortung in einer globalisierten Wirtschaft entstehen. Zentrale Akteure sind hier multinationale Unternehmen und ihre globalen Handelspartner, zivilgesellschaftliche Gruppen sowie staatliche Institutionen, deren Interaktion zweifellos ein hohes nachhaltigkeitsbezogenes Problemlösungspotenzial in sich birgt.
Neben einer theoretisch-konzeptionellen Verankerung des Konstrukts der „nachhaltigkeitsintendierenden Governance“ werden praktische Problembereiche aus dem Kontext internationaler Wertschöpfungsketten vorgestellt und zentrale Handlungsfelder diskutiert.