Dänemarks und Norwegens Kriegsentscheidungen nach 1989
Der Demokratische Frieden zwischen nordischer Moral und Marginalisierungsängsten
Zusammenfassung
Nach 1989 rückten die nordischen Nato-Partner nach und nach von ihrer friedfertigen „Peacekeeping Only“-Politik ab und öffneten sich Kriegsbeteiligungen. Die Studie untersucht, wie dies mit ihrer demokratiespezifischen Kriegsabneigung zusammenpasst und wie sich trotz größter Ähnlichkeit Unterschiede in den nationalen Diskursen und Entscheidungen erklären. Während sich 1991 beide Länder im Banne eines nordisch-humanitären Selbstverständnisses dem Zweiten Golfkrieg verweigerten, rechtfertigten sie den Kosovokrieg als „humanitäre Intervention“. Der Irakkrieg förderte 2003 die Unterschiede zutage: Norwegen lehnte im Einklang mit der öffentlichen Meinung eine Beteiligung ab, während Dänemark gegen den Willen einer knappen Bevölkerungsmehrheit am Angriff teilnahm.
Besondere Aufmerksamkeit gilt Antinomien des Demokratischen Friedens, gesellschaftlich-politischen Mechanismen, die ihre Frieden fördernde Wirkung unter Umständen selbst relativieren. Dabei werden die Variablen internationale Machtposition, Allianz und nationale Rollenkonzeption untersucht. Der wesentliche Unterschied zwischen beiden Demokratien, so das Ergebnis, liegt in einem besonderen Politikunternehmertum rechts von Dänemarks Mitte.
- 5–10 Vorwort 5–10
- 13–17 1 Einleitung 13–17
- 17–17 1.3 Aufbau 17–17
- 18–48 2 Theorie 18–48
- 47–48 2.6 Fazit 47–48
- 49–64 3 Methode 49–64
- 292–300 9 Hypothesendiskussion 292–300
- 301–307 10 Schluss 301–307
- 308–310 11 Ausblick 308–310
- 311–316 Anhang 311–316