Politische Theorie und Emotionen

doi:10.5771/9783845238364

Politische Theorie und Emotionen

Reihe: Schriftenreihe der Sektion Politische Theorie und Ideengeschichte in der DVPW | Studies in Political Theory

Band 23 1. Auflage 2012

Kein Zugriff

doi.org/10.5771/9783845238364
ISBN print: 978-3-8329-5018-7
ISBN online: 978-3-8452-3836-4
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Zusammenfassung

Nach liberalen Idealvorstellungen soll die Vernunft in der Sphäre der Öffentlichkeit herrschen und die Gefühle privat bleiben. Die Praxis zeigt jedoch, dass Emotionen in der Politik eine zentrale Rolle spielen. Sie können in der Politik zur Manipulation benutzt werden, ein Ausdruck authentischer Empörung sein oder selbst zum Objekt einer „Gefühlspolitik“ werden. Damit bestätigen sich philosophische und neurowissenschaftliche Einwände gegen einen Dualismus von Vernunft und Gefühl. Versteht man diese beiden Dimensionen als verwoben, werden Fundamente des liberalen Staatsverständnisses in Frage gestellt: Was folgt für den demokratischen Prozess aus der Einsicht, dass eine „Reinigung“ von Gefühlsanteilen und eine Beschränkung auf bloße Argumente nicht möglich ist?

Dieser Band versammelt Beiträge zur Frage nach den Wechselverhältnissen von Politik und Emotion aus ideengeschichtlicher, philosophischer und soziologischer Perspektive. Er zeichnet entscheidende Stationen der Theoriegeschichte nach und bietet dem Leser einen Überblick über Stand und Perspektiven der Forschung.

Kapitel Ausklappen | EinklappenAutorenSeiten
2–8 Titelei/Inhaltsverzeichnis 2–8
9–28 Versuch eines Überblicks: Politische Theorie und Emotionen Felix Heidenreich Felix Heidenreich 9–28
29–136 I. Emotionen in der Geschichte der politischen Ideen 29–136
- 29–45 Politik und Emotionen bei Thukydides, Platon und Aristoteles Dirk Jörke Dirk Jörke 29–45
- 45–61 Eine Liebesgeschichte als Gründungsmythos: Vom Umgang mit historischen Texten Charlotte Schubert Charlotte Schubert 45–61
- 61–87 Krokodilstränen auf dem Forum? – Zur Rolle der Emotionen im politischen Alltag und in der Rhetoriktheorie der Römischen Republik Roxana Kath Roxana Kath 61–87
- 87–105 Politik als Affektmanagement Eine Skizze der Souveränitätstheorie Spinozas Oliver W. Lembcke Oliver W. Lembcke 87–105
- 105–136 Liebe in der Politik und der Liberalismus Marcus Llanque Marcus Llanque 105–136
137–288 II. Emotionen in den aktuellen Debatten der Politischen Theorie 137–288
- 137–155 Sind die „Schreckensmänner“ mit Gefühl weniger furchteinflößend? Emotionen und sozialwissenschaftliche Akteurmodelle Christian von Scheve Christian von Scheve 137–155
- 155–177 Über Emotion, Affekt und Affizierung in der Politik Paula Diehl Paula Diehl 155–177
- 177–199 Gegründet auf Furcht und Angst. Demokratietheoretische Überlegungen zur Angstpolitik der Gegenwart Rebekka Fleiner, Gary S. Schaal Rebekka Fleiner, Gary S. Schaal 177–199
- 199–217 Unterkühlter Diskurs, Zum Verhältnis von Emotion und Deliberation bei Jürgen Habermas Florian Weber Florian Weber 199–217
- 217–235 Glück als Ziel der Politik? Neue Argumente für eine Gefühlspolitik Felix Heidenreich Felix Heidenreich 217–235
- 235–255 Die affektive Dimension der Demokratie. Überlegungen zum Verhältnis von Deliberation und Symbolizität Gerhard Göhler Gerhard Göhler 235–255
- 255–271 Auf dem Weg zu einer neurowissenschaftlichen Gouvernementalität? Zu den Konturen einer neuen Emotionen-Politik Petra Schaper-Rinkel Petra Schaper-Rinkel 255–271
- 271–288 Die Desymbolisierung des politischen Körpers Sonja Buckel, Julia König Sonja Buckel, Julia König 271–288
289–292 Autorinnen und Autoren 289–292

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