Zusammenfassung
Anders als in den Nachbarstaaten gilt Homeschooling in Deutschland in der öffentlichen Diskussion meist als Kuriosum, in der Praxis der Verwaltungen und Gerichte als Verletzung der allgemeinen Schulpflicht. Der Band, der die Ergebnisse eines Gießener Kolloquiums bündelt, betrachtet die kleine, aber heterogene soziale Bewegung des Homeschooling in Deutschland angesichts der nicht verstummenden Diskussion aus soziologischer und juristischer Sicht.
In einem historischen Abriss fragt Hinnerk Wißmann nach dem allgemeinen Schulwesen als „Projekt der Moderne – Programm der Freiheit?“ Dem gegenwärtigen Phänomen des Homeschooling in Deutschland widmet sich Thomas Spiegler aus soziologischer Warte. Astrid Wallrabenstein arbeitet die verfassungsrechtlichen Vorgaben auf, während Harald Achilles nach Betroffenenperspektive und Rechtsprechungsreaktionen fragt. Die wichtiger werdenden Maßstäbe der Europäischen Menschenrechtskonvention bringt Thilo Marauhn zur Anwendung. Mit einer Analyse von Rechtslage und Rechtspraxis in Österreich stellt sich Karl Stöger schließlich der Frage, ob sie ein Modell für Deutschland sind. Der Ausblick von Franz Reimer zieht Folgerungen für die weitere Diskussion.
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