Zusammenfassung
Die auf 2 Bände angelegte Studie zum Verhältnis von nationalem Recht und Europarecht im Wandel der Zeit ist der vertieften Analyse einer Grundsatzfrage gewidmet, die den europäischen Integrationsprozess seit seinen Anfängen begleitet. Im Wege der Rechtsvergleichung, die vor allem die „großen“ Mitgliedstaaten der Union in den Blick nimmt, aber auch die Staaten Mittel- und Osteuropas berücksichtigt, zeigt der Band, dass trotz grundsätzlicher Anerkennung des Vorrangs des Unionsrechts aus nationaler Sicht verschiedene Grenzlinien gegenüber dem Unionsrecht gezogen werden. Neben dieser Frage der grundsätzlichen Zuordnung von nationalem Recht und Europarecht spürt der Band in näherer Untersuchung einzelner Rechts- und Politikbereiche aber auch differenzierenden Lösungen im Verhältnis von nationalem und Europarecht nach.
Der Band veranschaulicht schließlich, dass sich die Grundfrage der Projektstudie in Zeiten der Finanz- und Währungskrise verschärft und um die Dimension des Völkerrechts erweitert stellt. In diesem Zusammenhang werden sowohl die Entscheidungen des BVerfG vom 12. September 2012 als auch das jüngste Urteil des Gerichtshofs in der Rechtssache <i>Pringle </i>vom 27. November 2012 in den Blick genommen.