Wozu Staat?
Governance in Räumen begrenzter und konsolidierter Staatlichkeit
Zusammenfassung
Aufbauend auf den Arbeiten der Bremer und Berliner Sonderforschungsbereiche fragt der Band, was der Staat in Räumen konsolidierter und begrenzter Staatlichkeit zu effektiver und legitimer Governance beiträgt: Welche Governance-Leistungen erbringt er in den Politikfeldern Sicherheit, Gesundheit, Umwelt und Finanzmärkte? Welche Governance-Beiträge kommen von nicht-staatlichen Akteuren? Welche Beziehungs- und Konfliktmuster dominieren?
Der Band zeigt, erstens, dass der Staat in keinem der untersuchten Fälle das Governance-Monopol hält, sondern immer auch nicht-staatliche Akteure Governance-Funktionen ausüben. Zweitens finden wir ausgeprägte Unterschiede zwischen den Räumen: Während sich in Räumen konsolidierter Staatlichkeit tendenziell eine vom Staat moderierte Arbeitsteilung mit nicht-staatlichen Governance-Akteuren einstellt, ist das Verhältnis in Räumen begrenzter Staatlichkeit durch Konkurrenz und fehlende Hierarchie gekennzeichnet. Drittens unterscheidet sich das Zusammenspiel staatlicher und nicht-staatlicher Akteure kaum zwischen Politikfeldern.
Die Analyse mündet in der Unterscheidung von vier idealtypischen Governance-Konstellationen staatlicher und nicht-staatlicher Akteure.
- 35–54 2 Die internationale Regulierung des staatlichen Gewaltmonopols in der Europäischen Union 35–54
- 55–86 3 Wie funktioniert Sicherheit ohne (viel) Staat? Befunde aus Nordostafghanistan und Pakistan 55–86
- 143–168 6 Regieren als Dialog: Des Staates Beitrag zu den Umweltstandards der Weltwirtschaft 143–168