Zusammenfassung
Die Entwicklung von der beinahe alternativlosen Halbtagsschule zu einem flächendeckenden Angebot an Ganztagsschulen hatte einen Wandel der Bildungs- und Familienpolitik im konservativen deutschen Wohlfahrtsstaat zur Folge. Zum einen wurde das Verhältnis zwischen den traditionell getrennten Bereichen der Bildungs- und Sozialpolitik im Sinne einer Bildungspolitik als präventive Sozialpolitik enger. Zum anderen trat damit neben die sozial- und familienpolitische Unterstützung der klassischen Familienkonstellation die Intensivierung der Bemühungen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Wie dieser Wandel möglich war, wird mit einer Multiple-Streams-Analyse zur Durchsetzung des Investitionsprogramms „Zukunft Bildung und Betreuung“ (IZBB) rekonstruiert. Auf der Grundlage von Experteninterviews und einer Dokumentenanalyse wird gezeigt, wie der Bund zum ersten und bisher einzigen Mal in eine der Kernkompetenzen der Länder – die Schulpolitik – eingegriffen und zum Wandel der deutschen Bildungs- und Familienpolitik beigetragen hat.
- 13–18 1. Einleitung 13–18
- 251–256 7. Fazit und Ausblick 251–256
- 257–282 Literaturverzeichnis 257–282