Zusammenfassung
Freie Wähler und Kommunale Wählervereinigungen sind seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland ein erfolgreicher Konkurrent der lokalen Parteien. Flächendeckend treten sie bei Kommunalwahlen an und können mit ihrem Anspruch auf Sachorientiertheit und Bürgernähe vor allem in Süddeutschland und in den neuen Bundesländern große Wahlerfolge erringen. Diese Erfolgsbilanz wurde im Jahr 2009 durch den erstmaligen Einzug der Freien Wähler in ein Landesparlament (Bayern) noch weiter ausgebaut. Trotz der beachtlichen Erfolge hat sich die deutsche Parteienwissenschaft bisher jedoch nur vereinzelt mit diesen politischen Akteuren auseinandergesetzt. In diesem Sammelband haben sich daher Parteienrechtler und Parteienforscher zusammengefunden, um sich dem Phänomen in all seinen Facetten anzunehmen.
Entsprechend der Heterogenität dieser Akteure behandeln die Beiträge Fragen zu Präsenz, Profil und Erfolg der Wählergemeinschaften. Gleichzeitig gibt der Band in einer vergleichenden Perspektive Einblick in die Entwicklungs- und Entstehungsbedingungen von Wählergemeinschaften. Darüber hinaus widmen sich mehrere Beiträge der Frage nach der Parteilosigkeit der „Parteifreien“ und liefern somit eine rechts- wie politikwissenschaftliche Einordnung dieser politischen Akteure.
- 227–295 Im Sog des Systems 227–295