Zusammenfassung
Technologische Visionen einer Verbesserung des Erbguts, der Optimierung von Geist und Körper und der Abschaffung des Alterns werden in diesem Buch als utopische Großerzählungen in neuem Gewand rekonstruiert. Diese Utopien der biotechnischen Konstruktion eines Neuen Menschen verweisen zugleich auf eine tiefe Krise des utopischen Denkens in der Moderne. An die Stelle einer Transformation der Gesellschaft ist die Transformation des Körpers getreten, die Hoffnung auf „Human Enhancement“. Mittels hermeneutischer Textanalysen werden verschiedene Enhancement-Utopien untersucht – von den eugenischen Phantasien an der Schwelle zum 20. Jahrhundert bis hin zu den aktuellen Visionen des Transhumanismus. Den Rahmen dafür liefert eine soziologische Theorie utopischer Semantik, die einen genaueren Blick auf die impliziten Regeln und Paradoxien utopischer Kommunikation ermöglicht.
Sascha Dickel forscht am Institut für Wissenschafts- und Technikforschung der Universität Bielefeld zur Soziologie der Zukunftskommunikation.
- 151–161 6.1.1 Kollektive Eugenik 151–161
- 193–199 6.2.1 Kosmismus 193–199
- 221–225 6.3.1 Liberale Eugenik 221–225
- 317–354 Literaturverzeichnis 317–354