Zusammenfassung
Das Werk formuliert die Vermutung, dass es für die Rechtswissenschaft der Gegenwart nicht mehr ausreicht, nach einzelnen Normen, verfügbaren Handlungsformen oder zuständigen Handlungsträgern Ausschau zu halten. Auch wenn diese Perspektive weiterhin ihre Bedeutung behält, führt doch die Suche oftmals in ein komplexeres Feld, das mit dem Begriff der Regelungsstrukturen umschrieben werden kann. Dieser Begriff verweist auf einen mehr oder minder vielfältigen Bestand der für eine Problemlösung maßgebenden materiellen und formellen rechtsnormativen Programme, spezifischer Wissensbestände und präskriptiven Orientierungen der handelnden Organisationen und ihrer Mitglieder sowie begleitender negativer oder positiver Anreize. Zur genaueren Analyse dieses Zusammenspiels erläutert und verwendet der Autor die mögliche Bedeutung und forschungsheuristische Funktion der Governance-Perspektive.