Zusammenfassung
Im Zentrum der Reihe Staatswissenschaften steht die Frage: Was lässt sich den Ideen früherer und heutiger Staatsdenker für ein zeitgemäßes Verständnis des Staates entnehmen?
Kann ein Linksintellektueller, der an der Idee des Staates und seinen Institutionen zweifelt, ein „Staatsdenker“ sein? Originär im Ansatz und „düster“ in den Prognosen ist Otto Kirchheimer keiner Schule zuzuordnen, sondern hat aus Carl Schmitt, dem soziologischen und juristischen Positivismus sowie den „Frankfurtern“ genau das extrahiert, was er für die Analyse von Verfassung und Gesellschaft benötigt. Seine „Kritische Verfassungspolitologie“ oszilliert zwischen sozialwissenschaftlichem Staatsverständnis, normativem Postulat bürgerlicher Rechtsstaatlichkeit und aufklärungskritischer Dialektik moderner Massengesellschaften. In vier Kapiteln (Biographisches – Verfassungslehre und NS-Diktatur – parlamentarischer Parteienstaat – politische Justiz) wird dieser „transdisziplinäre“ Ansatz erörtert; und schon ein kurzer Blick allein auf „Guantanamo“ zeigt seine Aktualität.
Herausgeber: Dr. phil. Robert Chr. van Ooyen, 1998-2001 Professor für Politikwissenschaft (Vertretung) an der Universität Duisburg, seitdem Dozent an der Fachhochschule des Bundes, 2006/07 zudem Lehrauftrag an der FU Berlin.
Dr. phil. Frank Schale, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Politikwissenschaft der TU Chemnitz.
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- 9–16 Einleitung 9–16
- 249–251 Autoren 249–251