Religiöse Wissensgenerierung und Modernisierung
Wandel religiös-politischer Deutungsmuster im politischen Diskurs der Schia und Verschiebungen der inneren Machtbalance im postrevolutionären Iran
Zusammenfassung
Die Studie untersucht anhand des postrevolutionären politischen Diskurses der Schia und der inneren Machtverschiebungen in Iran die Wechselwirkung von religiöser Wissensgenerierung und Modernisierung. Die gängige Forschung setzt auf die Annahme, dass die iranische Schia ein Hindernis für Moderne darstellt. Im politischen Diskurs der Schia gibt es jedoch unterschiedliche Verständnisse von der Moderne. Jede Deutung der Schia korrespondiert mit einer bestimmten Version der Moderne bzw. einem bestimmten Modernisierungsweg. Die Auseinandersetzung mit Moderne, Modernisierung, Religion, Politik und Gewalt aus der Perspektive der Diskursforschung führte zu dem zentralen Ergebnis, dass in Iran religiös-politische Deutungskämpfe stattfinden, die sich angesichts des zunehmenden westlichen Demokratisierungsdrucks zugespitzt haben. Bei diesen Deutungskämpfen handelt es sich sowohl um Interessen- als auch Normenkonflikte. Die Diskursanalyse hat deutlich gemacht, dass Säkularisierung nicht automatisch zur Einführung von Demokratie führt, und Religion nicht per se ein Hindernis für Demokratie ist.
- 15–18 Glossar 15–18
- 19–36 1. Einleitung 19–36
- 74–74 3.6.3. Prämissen 74–74
- 277–280 6.1. Fazit 277–280