Paternalismus im Strafrecht

doi:10.5771/9783845224374

Paternalismus im Strafrecht

Die Kriminalisierung von selbstschädigendem Verhalten

Reihe: Studien zur Strafrechtstheorie und Strafrechtsethik

Band 1 1. Auflage 2010

Kein Zugriff

doi.org/10.5771/9783845224374
ISBN print: 978-3-8329-5518-2
ISBN online: 978-3-8452-2437-4
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Zusammenfassung

Hat der Staat das Recht, das scharfe Schwert des Strafrechts einzusetzen, um eine Person gegen deren Willen vor einer Beeinträchtigung ihrer Interessen zu schützen? Diese Frage steht im Zentrum des vorliegenden Bandes. Prominente Beispiele für solche „paternalistische“ Strafdrohungen sind in der deutschen Rechtsordnung etwa die Straftatbestände der Tötung auf Verlangen (§ 216 StGB) und der sittenwidrigen Körperverletzung mit Einwilligung des Opfers (§ 228 StGB), sowie Strafbestimmungen des Transplantationsgesetzes (TPG).

Der Band versammelt die Diskussionsbeiträge einer internationalen Tagung, die zu diesem Problemkreis unter dem Thema „Paternalismus im Strafrecht“ Ende Dezember 2007 in Frankfurt am Main stattfand. Das Projekt hatte sich zum Ziel gesetzt, den strafrechtlichen Paternalismus, vom moralphilosophischen, rechtsethischen und juristischen Standpunkt aus zu erörtern. Die Diskussionen im Band reflektieren auch unterschiedliche rechtliche und philosophische Traditionen aus Kontinentaleuropa, England, Nordamerika und Japan.

Kapitel Ausklappen | EinklappenAutorenSeiten
2–8 Titelei/Inhaltsverzeichnis 2–8
9–10 Vorwort Andreas von Hirsch, Ulfrid Neumann, Kurt Seelmann Andreas von Hirsch, Ulfrid Neumann, Kurt Seelmann 9–10
11–26 1. Paternalismus im Strafrecht – ethisch vertretbar? Dieter Birnbacher Dieter Birnbacher 11–26
27–32 2. Gibt es bessere und schlechtere Gründe zu sterben? Anmerkungen zu von Hirsch/Neumann Jochen Bung Jochen Bung 27–32
33–56 3. Die Beteiligung an fremder Selbstschädigung als eigenständiger Typus moralisch relevanten Verhaltens – Ein Beitrag zur Strukturanalyse des indirekten Paternalismus Antje du Bois-Pedain Antje du Bois-Pedain 33–56
57–70 4. Direkter Paternalismus im Strafrecht: Sollte selbstschädigendes Verhalten kriminalisiert werden? Andreas von Hirsch Andreas von Hirsch 57–70
71–98 5. „Indirekter Paternalismus“ im Strafrecht – am Beispiel der Tötung auf Verlangen (§ 216 StGB) Andreas von Hirsch, Ulfrid Neumann Andreas von Hirsch, Ulfrid Neumann 71–98
99–110 6. Indirekter Paternalismus und § 216 StGB: Weitere Bemerkungen zur Bedeutung und Reichweite des Paternalismus-Begriffs Andreas von Hirsch, Ulfrid Neumann Andreas von Hirsch, Ulfrid Neumann 99–110
111–128 7. Paternalismus in der Medizin – am Beispiel der Eizellenspende in der Reproduktionsmedizin Tatjana Hörnle Tatjana Hörnle 111–128
129–134 8. Anmerkungen zu „‚Indirekter‘ Paternalismus im Strafrecht“ (aus dem Englischen übers. von Sascha Ziemann) Douglas Husak Douglas Husak 129–134
135–144 9. Warum es unklug wäre, selbsterniedrigendes Verhalten zu kriminalisieren: Eine Antwort an John Kleinig (aus dem Englischen übers. von Antje du Bois-Pedain) Tziporah Kasachkoff Tziporah Kasachkoff 135–144
145–172 10. Paternalismus und Menschenwürde (aus dem Englischen übers. von Antje du Bois-Pedain) John Kleinig John Kleinig 145–172
173–192 11. In den Nebengebieten des Strafrechts: Paternalistische Interventionen im Recht der Ordnungswidrigkeiten (aus dem Englischen übers. von Antje du Bois-Pedain) Nina Peršak Nina Peršak 173–192
193–204 12. Paternalismus und die Tötung auf Verlangen Dietmar von der Pfordten Dietmar von der Pfordten 193–204
205–220 13. Das Paternalismusproblem am Beispiel der Nierenlebendspende Ulrich Schroth Ulrich Schroth 205–220
221–240 14. Die Kritik am strafrechtlichen Paternalismus – Eine Sisyphus-Arbeit? Bernd Schünemann Bernd Schünemann 221–240
241–252 15. Menschenwürde als Würde der Gattung – ein Problem des Paternalismus? Kurt Seelmann Kurt Seelmann 241–252
253–274 16. Betrachtungen über Moral und Paternalismus (aus dem Englischen übers. von Antje du Bois-Pedain) A.P. Simester A.P. Simester 253–274
275–288 17. Paternalismus, Autonomie und Rechtspflichten gegen sich selbst Wilhelm Vossenkuhl Wilhelm Vossenkuhl 275–288
289–322 18. Die pseudo-paternalistische Legitimation strafrechtlicher Normen, dargestellt am Beispiel des Betäubungsmittelstrafrechts Deutschlands, der Schweiz und der Niederlande Wolfgang Wohlers, Floriaan Went Wolfgang Wohlers, Floriaan Went 289–322
323–332 19. Die Modelle und Typologien des indirekten Paternalismus im Strafrecht Keiichi Yamanaka Keiichi Yamanaka 323–332
333–338 Nachwort: Indirekter Paternalismus und die normative Basis des Tötung-auf-Verlangen-Verbots – Replik auf Dietmar von der Pfordten Andreas von Hirsch, Vivian C. Schorscher Andreas von Hirsch, Vivian C. Schorscher 333–338
339–342 Duplik auf die Replik von Hirschs und Schorschers Dietmar von der Pfordten Dietmar von der Pfordten 339–342
343–352 Triplik auf die Duplik von der Pfordtens Ulfrid Neumann Ulfrid Neumann 343–352
353–355 Autorinnen und Autoren 353–355

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