Zusammenfassung
Hermann Heller war ein herausragender Teilnehmer der Staatslehrerdebatte zur Zeit der Weimarer Republik. Diese Schlüsselphase für die Entwicklung des modernen Staatsverständnisses diskutiert so grundlegende Probleme wie das Verhältnis von Staatlichkeit und Gesellschaft, Staatlichkeit und Politik sowie von Staatlichkeit und Demokratie. Heller sah frühzeitig die Herausforderungen der modernen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen auf den klassischen Staatsbegriff zukommen. Er wollte nicht überhastet auf klassische Attribute des Staates wie die Souveränität verzichten, sie vielmehr auf demokratische Verhältnisse übertragen. Ihm widerstrebte sowohl eine künstliche Abgrenzung des Staatsrechts von der Gesellschaft als auch die vorschnelle Identifikation beider Begriffe; er war vielmehr um eine Vermittlung von Staat und Gesellschaft bemüht und formulierte hierzu das Modell des sozialen Rechtsstaats.
Die Weimarer Staatslehrerdebatte und Heller in ihr sind für ein besseres Verständnis der gegenwärtigen Umbildung des Staatsbegriffs in einer sich verändernden sozialen und politischen Umwelt von größtem Aufschluss.
Herausgeber:
Marcus Llanque, Professor für Politische Theorie an der Universität Augsburg.
- 9–12 Einleitung 9–12
- 277–280 Autorenangaben 277–280