Zusammenfassung
Die militärische, politische und ökonomische Auseinandersetzung mit westlichen Nationalstaaten seit der Mitte des 19. Jahrhunderts führte in Ostasien zu einer umfassenden Neuorientierung des politischen Denkens, die bis in die Gegenwart nachwirkt. In Japan, China und Korea rückte nun die Beschäftigung mit Konzeptionen von moderner Staatlichkeit in den Vordergrund. Die in Ostasien kontrovers geführten Diskussionen über „westliche“ Konzeptionen von National- und Verfassungsstaaten gingen mit einer intensiven Rezeption des politischen Denkens in Europa und in Amerika einher, nahmen aber nach wie vor Bezug auf eigene politische Traditionen.
Die im vorliegenden Band versammelten Beiträge untersuchen diese weit ausgreifenden philosophischen und ideenpolitischen Vermittlungsprozesse und ihre historischen Kontexte über einen Zeitraum vom 19. Jahrhundert bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie liefern damit zugleich eine wesentliche Grundlage für das Verständnis des Staatsdenkens in Japan, China und Korea im 20. Jahrhundert sowie darüber hinaus. Sämtliche Beiträge beruhen auf quellenkundiger Vertrautheit mit japanischem, chinesischem und koreanischem politischen Denken und gehen auf dieser Grundlage in komparativer Ausrichtung politikwissenschaftlichen, ideengeschichtlichen und politisch-philosophischen Fragestellungen nach.
<b>Herausgeber:</b>
<i>Eun-Jeung Lee</i>, Professorin für Koreastudien an der Freien Universität Berlin
<i>Thomas Fröhlich</i>, Professor für Sinologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 11–21 Einleitung 11–21
- 245–255 Glossare 245–255
- 255–256 Autorenverzeichnis 255–256