Aktuelle Entwicklungen im polnischen, deutschen und österreichischen Privatrecht
Vereinheitlichung oder Auseinanderentwicklung?
Zusammenfassung
Das Zweite Jahrbuch des Krakauer Forums der Rechtswissenschaften untersucht rechtsvergleichend aktuelle Entwicklungen und Reformbestrebungen im deutschen, österreichischen und polnischen Privatrecht.
Der Beitrag von Cierpial u.a. beschäftigt sich mit der cic im polnischen Recht nach der ZGB-Novelle 2003, während Porzycki einen kompakten Überblick über jüngste Veränderungen im polnischen Insolvenzrecht bietet. Besonders nahe liegend erscheint der Gedankenaustausch zwischen Juristen aus verschiedenen Mitgliedstaaten angesichts der Tatsache, dass viele nationale Entwicklungen heute durch die EU angestoßen werden. Dementsprechend untersucht de Vries die Umsetzung des EU-Verbraucherschutzrechts in Deutschland und Polen, während sich der Beitrag von Bachner, Oplustil und Horwath mit der Umsetzung der Aktionärsrechte-RL in Polen, Deutschland und Österreich beschäftigt. Die europäische Dimension steht auch im Mittelpunkt der Untersuchung von Teichmann und Körber zum GmbH-Gläubigerschutz vor dem Hintergrund der durch die Rechtsprechung des EuGH zur Niederlassungsfreiheit ausgelösten Dynamik. Eng damit verbunden ist der Vorschlag der EU-Kommission zur Schaffung einer Europäischen Privatgesellschaft (SPE), der von Krejci einer kritischen Betrachtung unterzogen wird. Das Referat von Schauer zum Stand der Schadenersatzrechtsreform in Österreich, das an der Spitze des Bandes steht, berührt grundsätzliche Probleme einer Neukodifikation in Verbindung mit den gemeineuropäischen Bemühungen um die Schaffung von „Principles of European Tort Law“. Dass sich diese europäischen Entwicklungen vielfach längst nicht mehr von globalen Entwicklungen trennen lassen, zeigen die Beiträge von Waclawik-Wejman zum Aktionärsstimmrecht sowie von Kodek zum Internationalen Insolvenzrecht.
- 5–8 Vorwort 5–8