Zusammenfassung
Für den Erfolg eines Unternehmens und die Bewältigung etwaiger Krisen spielt eine gute Kommunikation mittels Rechnungslegung und Publizität eine zunehmend wichtigere Rolle. Jahresabschlüsse von Unternehmen sind heute elektronisch zu veröffentlichen und daher weltweit zugänglich. Nicht nur Anleger und Gläubiger, sondern auch Wettbewerber, Arbeitnehmer und andere so genannte Stakeholders erhalten damit Einblicke in die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der publizitätspflichtigen Unternehmen. Wie wirken sich Rechnungslegung und Publizität auf den Wettbewerb aus? Wie viel Transparenz brauchen die Märkte? Sind die europäischen Vorgaben für die Rechnungslegung und Publizität von Wirtschaftsunternehmen angesichts der oft weniger weit reichenden Regelungen anderer wichtiger Wirtschaftsnationen (z.B. USA, Japan, China, Indien) noch zeitgemäß? Welche Maßnahmen sind zum Schutz berechtigter Geheimhaltungsbedürfnisse erforderlich? Diesen und anderen Fragen gehen die Autoren dieses Bandes in ihren Beiträgen zum deutschen und ausländischen Recht nach. Hintergrund für die wachsende Bedeutung des Themas „Publizität und Wettbewerb“ bilden jüngere Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs und des Europäischen Gerichts erster Instanz sowie ein viel beachteter Beschluss des LG Osnabrück. Die Herausgeber und Autoren dieses Bandes wollen einen Beitrag leisten zu der Debatte um das Thema „Publizität und Wettbewerb“ in einer sich auch in Zukunft weiter vernetzenden Welt. Der international tätige, aber börsenunabhängige Mittelstand bildet den Schwerpunkt der Abhandlungen, weil diese Unternehmen in der Vergangenheit in der Publizitätsdebatte oft vernachlässigt wurden.