Die Unternehmensteuerreform 2008/2009 in Deutschland
Ausgewählte Reformkomponenten und ihre Effekte auf Einkommensverteilung, Steuerbelastung der Unternehmen und Steueraufkommen öffentlicher Gebietskörperschaften
Zusammenfassung
Die in den Jahren 2008 und 2009 in Deutschland in Kraft getretene Unternehmensteuerreform hat zu grundlegenden Strukturveränderungen im Steuersystem geführt. Sie sollte dazu dienen, einige im Koalitionsvertrag genannte Aufgaben zu erfüllen (u.a. weitgehende Rechtsform- und Finanzierungsneutralität, Einschränkung von Gestaltungsmöglichkeiten, nachhaltige Sicherung der deutschen Steuerbasis, Grundsatzentscheidung zwischen synthetischer und dualer Einkommensbesteuerung).
Der Verfasser analysiert ausgewählte Reformkomponenten der Unternehmensteuerreform 2008/2009 und ihre Effekte auf die Einkommensverteilung, auf die Steuerbelastung der Unternehmen und auf das Steueraufkommen der öffentlichen Gebietskörperschaften. Die empirischen Analysen basieren dabei zumeist auf Mikrodaten. Die Untersuchungen zeigen ein gemischtes Bild. Einige Reformkomponenten (Zinsschranke sowie gewerbesteuerliche Hinzurechnung) sind besser, als es nach der allgemeinen Kritik zu erwarten wäre. Andere hingegen (z.B. die Abgeltungsteuer auf Kapitaleinkommen) weisen neben den bekannten allokativen zusätzlich distributive Nachteile auf.