Zusammenfassung
Neben Staaten sind heute eine ganze Reihe weiterer politikmächtiger Akteure wie transnationale Konzerne, weltbürgerschaftliche Aktionsgruppen, transnationale Terrorgruppen und internationale Bürokratien zu identifizieren, die das Weltgeschehen entscheidend beeinflussen können. Dies führt dazu, dass selbst mächtigste Staaten wie die USA zwar noch in der Lage sind, im Alleingang Probleme in der Welt anzugehen, sich aber außer Stande sehen, diese auch alleine zu lösen. Ein Weltregieren durch einen Hegemon oder ein neues Imperium, wie es bis vor kurzem noch diskutiert wurde, erwies sich als eine unzutreffende Erwartung. Damit muss die Frage, wer die Welt regiert, neu beantwortet werden. Der Problemdruck, der den Risiken des global vorherrschenden wissenschaftlich-technischen Lebensmodells entspringt, macht den Bedarf nach einer Ordnung stiftenden Weltpolitik und damit nach Weltregieren in mehr und mehr Politikfeldern immer dringlicher. Doch nicht nur die Probleme, sondern auch die Entscheidungsprozesse werden angesichts der Vielfalt politikmächtiger Akteure und deren grenzüberschreitendem Handeln immer unübersichtlicher.
Der Band will zum einen mit Blick auf die realen Entscheidungsverfahren herausarbeiten, wer heute die Welt regiert. Da sich begründet postulieren lässt, dass die Beteiligung von Betroffenen die Legitimität von Entscheidungen und Institutionen erhöht, ist zum zweiten zu fragen, mit welchem Recht ausgewählte Akteure Entscheidungsmacht wahrnehmen. Zum dritten wird ein Blick in die Zukunft erfolgen und die dafür vorgeschlagenen Modelle des Weltregierens vorgestellt sowie deren Realisierungschancen ausgelotet.
- Kapitel Ausklappen | EinklappenSeiten
- 41–154 Empirische Analyse 41–154
- 155–234 Normative Analyse 155–234
- 235–292 Entwürfe/Modelle 235–292
- 293–294 Autorenverzeichnis 293–294